Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch, Austrieb (15.4.)
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch, Blüte (22.9.)
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch,Samenstand (2.10.)
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch, Rinde (19.2.)

Botanischer Name

»Heptacodium« von hepta - sieben (6 Blütenknospen und eine in der Mitte) codium möglicherweise von kodia - Mohnkopf, »miconioides« benannt nach der tropischen Pflanzengattung Miconia, deren Laubblätter eine ähnliche Aderung aufweisen

Englischer Name

Seven-Son-Flower

Familie

Geißblattgewächse, Caprifoliaceae

Verbreitung

Ursprünglich nur in drei chinesischen Provinzen, dort in offenen Steppen und lichten Wäldern

Wuchs

ausdauernd, ausladender Strauch 3-5 (selten 7) Meter hoch, Rinde nach einigen Jahren dekorativ abblätternd, breit lanzettliche Blätter mit schnabelartiger Spitze, neben dem Mittelnerv verlaufen rechts und links je ein weiterer Nerv parallel, endständige Blütenrispen an diesjährigen Langtrieben

Standort

sonnig bis halbschattig, lehmig- nahrhafter Boden

Blütezeit

August, September

Blüte

jeweils zu sieben erscheinende Knospen (eine in der Mitte, sechs außen herum), weiße duftende Blüten, die ausdauernden Kelchblätter vergrößern sich nach der Blüte, sehen dann wie eine rötliche "Nachblüte" aus, durch die späte Blüte bei Insekten sehr beliebt

Fruchtreife

September,Oktober, November

Frucht

einsamige 1cm lange walzenförmige Nuss, Same 5-6mm lang

Vermehrung

Frosthärte

Laub abwerfend, frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen, gute Bienenweide zu einer Zeit wo sonst nicht mehr viel blüht

Pflege

Schnitt möglich aber nicht nötig

Verwendbare Teile

Duftpflanze

Inhaltsstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Ein Garten der Düfte S.52, Helga Urban (1999)

Geschichte und Geschichten

Der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch stammt aus einem recht kleinen Verbreitungsgebiet. Die drei chinesischen Provinzen Anhui, Zhejiang und Hubei gelten als Heimat der Pflanze. Sie gedeiht dort in lichten Wäldern und Steppenlandschaften in Höhenlagen von 600-1000 Metern. Bereits 1877 gab es erste Herbarbelege, ohne dass jemand die lebende Pflanze gesehen hätte. Erst 1980 wurde im Botanischen Garten von Hangzhou ein Strauch gefunden, der dem Herbarbeleg entsprach. Alle mittlerweile in Botanischen Gärten und Baumschulen gezogenen Exemplare gehen auf Samen von diesem diesen Strauch zurück. In China ist der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch sehr selten und vom Aussterben bedroht. Er ist wärmeliebend aber auch sehr frosthart. Als Zierstrauch im Garten wird er durch seine Blütezeit interessant, die im August beginnt und sich bis in den Oktober hinzieht. Die rispigen Blütenstände wachsen am Ende diesjähriger Langtriebe. Jeweils sechs Blüten stehen zusammen, in deren Mitte eine siebte Knospe, die entweder auch zur Blüte wird oder durchwächst um ein weiteres Sechseck zu bilden. Die weißen Blüten entwickeln einen intensiven süßen Duft, der nicht nur Nasen verführt sondern bestäubende Insekten anlockt, die zu dieser Jahreszeit nicht mehr allzu viel Nahrung finden. Nachdem die weißen Blüten vergangen sind wachsen die Hüllblätter der Knospe weiter, verfärben sich rosa und umhüllen die walzenförmige Frucht mit den 5-6mm langen Samen. Das sieht wie eine zweite Blüte aus und hält sich bis weit in den Spätherbst hinein. Auch im Winter bietet der Strauch mit seiner hellbraunen in langen Streifen abblätternden Rinde einen schönen Anblick.