Tüpfelfarn (Polypodium vulgare): Unterschied zwischen den Versionen

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Giftpflanze, Wurzel im Herbst geerntet, getrocknet als Pulver eingenommen gegen Husten, Heiserkeit und asthmatische Beschwerden, bei Gicht oder Lebererkrankungen, früher wurden Wurzelstücke kleinen Kindern als Schnullerersatz gegeben, was aber eher aufputschend als beruhigend gewirkt haben dürfte, die Wurzel schmeckt anfangs süß dann aber kratzig bitter
Giftpflanze, Wurzel im Herbst geerntet, getrocknet als Pulver eingenommen gegen Husten, Heiserkeit und asthmatische Beschwerden, bei Gicht oder Lebererkrankungen, früher wurden Wurzelstücke kleinen Kindern als Schnullerersatz gegeben, was aber eher aufputschend als beruhigend gewirkt haben dürfte, die Wurzel schmeckt anfangs süß dann aber kratzig bitter
====Inhaltsstoffe====
====Inhaltsstoffe====
Bitterstoffe, Glycoside, Osladin (ein süßlich schmeckendes Steroidsaponin), Phloroglucine, Zucker und Harze
Bitterstoffe, Triterpene, Glycoside, Osladin (ein süßlich schmeckendes Steroidsaponin), Phloroglucine, Zucker und Harze
====Status====
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anwesend
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* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.333, Deni Bown (1996)
* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.333, Deni Bown (1996)
* Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.198, Karl Foerster (1957)
* Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.198, Karl Foerster (1957)
* Kölbls Kräuterfibel S.102, Konrad Kölbl (1993)
* New Kreüterbuch Cap.CCXXIIII, Leonhart Fuchs (1543)
* New Kreüterbuch Cap.CCXXIIII, Leonhart Fuchs (1543)
* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.10, Detlev Arens (1991)
* Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.10, Detlev Arens (1991)

Version vom 11. August 2017, 16:33 Uhr

Weitere Namen

Tüpfelfarn, Wuchs (6.9.)

Engelsüß, Süßfarn, Steinlakritze, Bauernfarn

Botanischer Name

»Polypodium« von lat. poly - viele und podium - Füßchen (wegen des vielteiligen schuppigen Rhizoms), »vulgare« lat. gewöhnlich

Englischer Name

Familie

Tüpfelfarngewächse, Polypodiaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, Rhizom bildend, Wedel fast bis zur Blattachse geteilt bis 25cm hoch

Standort

halbschattig bis schattig, leicht saurer nicht zu trockener Boden, bevorzugt milde Winter und hohe Luftfeuchtigkeit, wächst auch epiphytisch auf alten Bäumen, besonders Eichen, auf Felsen und in Mauerritzen

Blütezeit

Blüte

Fruchtreife

Sporenreife Juli, August, September, Oktober

Frucht

keine Frucht sondern Sporen

Vermehrung

durch Teilung der Rhizome

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Pflege

entfernen abgestorbener Teile im Frühjahr

Verwendbare Teile

Giftpflanze, Wurzel im Herbst geerntet, getrocknet als Pulver eingenommen gegen Husten, Heiserkeit und asthmatische Beschwerden, bei Gicht oder Lebererkrankungen, früher wurden Wurzelstücke kleinen Kindern als Schnullerersatz gegeben, was aber eher aufputschend als beruhigend gewirkt haben dürfte, die Wurzel schmeckt anfangs süß dann aber kratzig bitter

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Triterpene, Glycoside, Osladin (ein süßlich schmeckendes Steroidsaponin), Phloroglucine, Zucker und Harze

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.146, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.333, Deni Bown (1996)
  • Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.198, Karl Foerster (1957)
  • Kölbls Kräuterfibel S.102, Konrad Kölbl (1993)
  • New Kreüterbuch Cap.CCXXIIII, Leonhart Fuchs (1543)
  • Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.10, Detlev Arens (1991)

Geschichte und Geschichten

Kaum ein Farn ist so unempfindlich und zäh wie der Tüpfelfarn. Er kommt in vielen Weltgegenden vor, bewächst leicht saure Waldböden, auf denen er sich großflächig ausbreitet, aber auch Mauerritzen, Felsspalten und Zwischenräume in Baumwurzeln. In luftfeuchten Klimazonen gedeiht er sogar epiphytisch auf Bäumen. Dort bleibt er kleiner als am Boden, wo seine Wedel schon mal bis zu siebzig Zentimeter lang werden können. Die Blätter sind kräftig grün und derb, lassen sich selbst von kalten Wintern kaum beeindrucken. Der Name »Engelsüß« ist schon seit dem Mittelalter bekannt und bezieht sich auf die Wurzel, die anfangs süß schmeckt, bei längerem Kauen aber kratzig bitter wird.