Tatarischer Buchweizen (Fagopyrum tataricum)

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Weitere Namen

Tatarischer Buchweizen, Jungpflanze (26.7.)

Botanischer Name

Tatarischer Buchweizen, Austrieb und Blüten (20.7.)

»Fagopyrum« von lat. fagus - Buche und gr. pyros - Weizen, »tataricum« lat. tatarisch

Englischer Name

Buckwheat

Familie

Tatarischer Buchweizen, Fruchtansatz (8.8.)

Knöterichgewächse, Polygonaceae

Verbreitung

Turkestan, Nordchina, im 14. Jahrhundert brachten die Mongolen die Pflanze mit nach Mitteleuropa

Wuchs

einjährig, herzförmige hellgrüne Blätter erst steif aufrecht, dann zum Umfallen neigend bis1,5m hoch, Blütenstände direkt aus den Blattachseln wachsend

Standort

sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

(Juni), Juli, August

Blüte

endständige Scheintrauben mit kleinen weißen oder zartrosa Blüten

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

kantige braune Samen 3-5mm groß

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

Samen frosthart

Tierische Besucher

da der Nektar offen angeboten wird, wird die Pflanze von vielen verschiedenen Insekten bestäubt, Vögel fressen die Samen

Pflege

keine Pflege nötig

Verwendbare Teile

getrocknetes Kraut als Tee bei Erkrankungen des Gefäßsystems, junge Blätter im Salat, ältere gekocht als Gemüse, Samen im Müsli oder gemahlen als glutenfreier Mehlersatz

Inhaltsstoffe

Stärke, Flavonoide, Rutin, Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Lysin, Arginin, Tryptophan, Vitamine, Mineralstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Hagebutte & Co S. 278, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • kraut&rüben 11/2008

Geschichte und Geschichten

Buchweizen ist ein altes Grundnahrungsmittel, das weitgehend in Vergessenheit geraten ist und erst in letzter Zeit wieder entdeckt wird, da sich die Samen zu Mehl vermahlen gut für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit eignen. Buchweizenmehl hat einen recht kräftigen Eigengeschmack. Wem diese Note zusagt, der kann Weizenmehl in Backwaren gegen Buchweizen austauschen und somit glutenfrei backen. Der tatarische Buchweizen ist im Geschmack noch etwas kräftiger als der echte, in der Himalayaregion wird er auch heute noch viel verwendet. Im Garten sät sich die Pflanze zuverlässig selbst aus, wenn sie einmal da ist. Je nährstoffreicher der Untergrund, umso größer werden die Pflanzen. Die bald nach der Blüte entstehenden Samen sind relativ schwer, die dünnen Stängel neigen dann zum Umfallen und müssen hochgebunden werden. Nach dem Ausreifen fallen die Samen herunter, keimen im nächsten Frühjahr nahe der abgestorbenen Mutterpflanze. Verschiedene Vogelarten sind an den nahrhaften Nüsschen interessiert, was der Pflanze wenig nützt, da die Samen vollständig verdaut und somit nicht weiter verbreitet werden.