Teppichpoleiminze (Mentha pulegium "Nanum"): Unterschied zwischen den Versionen

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Flohkraut
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====Botanischer Name====
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"Mentha" lat. Minze, "pulegium" von lat. pulex - Floh, Poleiminze wurde zur Abwehr von Ungeziefer verwendet
»Mentha« lat. Minze, »pulegium« von lat. pulex - Floh, Poleiminze wurde zur Abwehr von Ungeziefer verwendet, »nanum« lat. nanus - Zwerg, bezeichnet die sehr geringe Wuchshöhe
==== Englischer Name ====
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Penny Royal, Squaw Mint
Penny Royal, Squaw Mint
==== Familie ====
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Juli, August, September
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kleine lila Lippenblüten in Scheinquirlen
kleine hell lila Lippenblüten in Scheinquirlen
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August, September, Oktober
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Samen verbleiben im Kelch, der durch einen Haarkranz verschlossen ist, fallen als Ganzes ab
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durch bewurzelte Ausläufer
durch bewurzelte Ausläufer
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grün überwinternd
grün überwinternd, bei längerem Kahlfrost eventuell abdecken
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Bestäubung durch kleine Wildbienen, aber auch Honigbienen, Hummeln und Tagfalter
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kaum Pflege nötig, bei der Standortwahl auf offenen Boden achten
kaum Pflege nötig, bei der Standortwahl auf offenen Boden achten
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Pulegon, Menthol
Pulegon, Menthol
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====Literatur====
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* Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.311, Deni Bown (1996)
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.229, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.493, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
* Kräuter S.146, Burkhard Bohne (2010)
* Kräuter S.146, Burkhard Bohne (2010)
* Wo der Pfeffer wächst S.151, Hansjörg Küster (1987)
====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Das in der Poleiminze enthaltene Pulegon gibt dem Duft der Pflanze eine ungewohnte Note, bei der jeder selber entscheiden muss ob er sie mag oder lieber nicht. Die Variante »nanum« bleibt noch deutlich niedriger als die Wildform, sie kriecht wenige Zentimeter hoch über den Boden, lässt sich im ersten Moment mit einem Thymian verwechseln. Selbst die Blütenstängel sind kaum höher als 15cm, legen sich auf die Pflanze, während die in Quirlen angeordneten kleinen Blüten über einen längeren Zeitraum immer wieder nach blühen. Da die Pflanze leicht von größeren Gewächsen überwuchert wird, kann sie auch in einem hohen Blumentopf gehalten werden, aus dem sie dann herunter hängt. In Südeuropa wird die Poleiminze als Teekraut verwendet, in der Volksheilkunde gilt seine Wirkung als ähnlich der unserer gebräuchlichen Minzen. Die Verwendung als menstruationsförderndes Mittel birgt allerdings Risiken und hat wegen des giftigen Pulegon schon zu Todesfällen geführt. Wie der Name Flohkraut schon nahe legt, lässt sich die Pflanze als Mittel gegen Schadinsekten einsetzen.
Poleiminze stammt ursprünglich aus wärmeren Gegenden, gedeiht auch auf salzhaltigen Böden an den Meeresküsten. Sie war wohl bereits im Altertum bekannt und mindestens seit dem 16. Jahrhundert wurde das Poleiöl aus ihr gewonnen, das neben Menthol auch das schärfere Pulegon enthält. Das Kraut wurde auf Seereisen mitgenommen, um fauliges Wasser wieder trinkbar zu machen.
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Aktuelle Version vom 3. Januar 2020, 08:59 Uhr

Weitere Namen

Flohkraut

Teppichpoleiminze, Wuchs (19.6.)
Teppichpoleiminze, Blüte (8.9.)

Botanischer Name

»Mentha« lat. Minze, »pulegium« von lat. pulex - Floh, Poleiminze wurde zur Abwehr von Ungeziefer verwendet, »nanum« lat. nanus - Zwerg, bezeichnet die sehr geringe Wuchshöhe

Englischer Name

Penny Royal, Squaw Mint

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa, Westasien, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, flach am Boden entlang kriechend, hängend, Blätter schmal eiförmig 5-10mm lang

Standort

halbschattig, feuchte mäßig nährstoffreiche Böden

Blütezeit

Juli, August, September

Blüte

kleine hell lila Lippenblüten in Scheinquirlen

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

Samen verbleiben im Kelch, der durch einen Haarkranz verschlossen ist, fallen als Ganzes ab

Vermehrung

durch bewurzelte Ausläufer

Frosthärte

grün überwinternd, bei längerem Kahlfrost eventuell abdecken

Tierische Besucher

Bestäubung durch kleine Wildbienen, aber auch Honigbienen, Hummeln und Tagfalter

Pflege

kaum Pflege nötig, bei der Standortwahl auf offenen Boden achten

Verwendbare Teile

als Bestandteil von Teemischungen, nur in geringen Mengen verwenden da leicht giftig

Inhaltsstoffe

Pulegon, Menthol

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.311, Deni Bown (1996)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.229, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.493, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Kräuter S.146, Burkhard Bohne (2010)
  • Wo der Pfeffer wächst S.151, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Das in der Poleiminze enthaltene Pulegon gibt dem Duft der Pflanze eine ungewohnte Note, bei der jeder selber entscheiden muss ob er sie mag oder lieber nicht. Die Variante »nanum« bleibt noch deutlich niedriger als die Wildform, sie kriecht wenige Zentimeter hoch über den Boden, lässt sich im ersten Moment mit einem Thymian verwechseln. Selbst die Blütenstängel sind kaum höher als 15cm, legen sich auf die Pflanze, während die in Quirlen angeordneten kleinen Blüten über einen längeren Zeitraum immer wieder nach blühen. Da die Pflanze leicht von größeren Gewächsen überwuchert wird, kann sie auch in einem hohen Blumentopf gehalten werden, aus dem sie dann herunter hängt. In Südeuropa wird die Poleiminze als Teekraut verwendet, in der Volksheilkunde gilt seine Wirkung als ähnlich der unserer gebräuchlichen Minzen. Die Verwendung als menstruationsförderndes Mittel birgt allerdings Risiken und hat wegen des giftigen Pulegon schon zu Todesfällen geführt. Wie der Name Flohkraut schon nahe legt, lässt sich die Pflanze als Mittel gegen Schadinsekten einsetzen.

Poleiminze stammt ursprünglich aus wärmeren Gegenden, gedeiht auch auf salzhaltigen Böden an den Meeresküsten. Sie war wohl bereits im Altertum bekannt und mindestens seit dem 16. Jahrhundert wurde das Poleiöl aus ihr gewonnen, das neben Menthol auch das schärfere Pulegon enthält. Das Kraut wurde auf Seereisen mitgenommen, um fauliges Wasser wieder trinkbar zu machen.