Vogelwicke (Vicia cracca): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
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»Vicia« indogermanische Wurzel ueik - biegen, winden, althochdeutsch wikcha, wicka, »cracca« Herkunft ungeklärt, eine Futterpflanze
»Vicia« indogermanische Wurzel ueik - biegen, winden, althochdeutsch wikcha, wicka, »cracca« Herkunft ungeklärt, eine Futterpflanze, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
==== Englischer Name ====
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Tufted Vetch
Tufted Vetch
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Europa, Asien
Europa, Asien
==== Wuchs====
==== Wuchs====
ausdauernd, sehr zart wirkende Triebe die mit großer Zähigkeit alles überwuchern, Blätter paarig gefiedert mit endständiger Ranke, bis 1,20m lang
ausdauernd, dünne zähe Wurzeln, die sich weit im Boden ausbreiten und Ausläufer bilden, sehr zart wirkende Triebe die mit großer Zähigkeit alles überwuchern, Blätter paarig gefiedert mit endständiger Ranke, bis 1,20m lang
====Standort====
====Standort====
sonnig, magerer Boden
sonnig, magerer Boden

Version vom 29. Januar 2022, 14:28 Uhr

Weitere Namen

Vogelwicke, Austrieb (14.5.)
Vogelwicke, Blüte (3.8.)
Vogelwicke, Samenstand (30.7.)

Botanischer Name

»Vicia« indogermanische Wurzel ueik - biegen, winden, althochdeutsch wikcha, wicka, »cracca« Herkunft ungeklärt, eine Futterpflanze, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Tufted Vetch

Familie

Schmetterlingsblütler, Fabaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

ausdauernd, dünne zähe Wurzeln, die sich weit im Boden ausbreiten und Ausläufer bilden, sehr zart wirkende Triebe die mit großer Zähigkeit alles überwuchern, Blätter paarig gefiedert mit endständiger Ranke, bis 1,20m lang

Standort

sonnig, magerer Boden

Blütezeit

Juli, August, September

Blüte

einseitwendiger Blütenstand, 5-50 blauviolette Schmetterlingsblüten

Fruchtreife

August, September

Frucht

grüne rauhaarige Hülsen mit kugeligen Samen

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch verschiedene Bienenarten (Sand-, Mauer-, Pelz-, Langhorn-, Blattschneiderbienen), Futterpflanze für die Raupen von Prächtiger Bläuling, Goldene Acht, Widderchen, Postillon, Erbseneule, Hakeneule, verschiedene Spanner, Samen werden von Grünfinken und Hänflingen gefressen

Pflege

ausreißen, wo sie stört

Verwendbare Teile

junge Triebe, Blätter und Samenschoten als Gemüse, im Herbst Samen als Gemüse oder geröstet als Kaffeeersatz (alle Pflanzenteile sollten vor der Verarbeitung über Nacht eingeweicht werden, um unverträgliche Inhaltsstoffe auszuschwemmen)

Inhaltsstoffe

Flavonoide (Kämpferol, Quercetin), Gerbstoffe, Aspargin, in Samen und Keimlingen flüchtige Blausäureglycoside, hitzelabile Lektine, Pyrimidinderivate

Status

anwesend

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.193, Dave Goulson (2021)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.406, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Wildblumen im Hausgarten S.74, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.161, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Ist das jetzt eine hübsche Bereicherung für den Garten oder ist es ein böses Unkraut? An der Vogelwicke scheiden sich die Geister. Wenn sie im Frühjahr so zart ihre ersten Triebe aus der Erde streckt und sich an den Enden der Fiederblätter die geradezu hilflos wirkenden Ranken entwickeln, ist sie doch fast niedlich. Im Juli hat sie dann alles was im Wege wächst mit diesen zarten Ranken übersponnen. Die Triebe sind so weich, dass sie nicht aufrecht wachsen können, sie brauchen die umgebende Vegetation, um nach oben zu kommen. Haben sie sich ihren Weg gebahnt, öffnen sie ihre kleinen bläulichen Schmetterlingsblüten in eng stehenden Trauben. Später bilden sich flache Samenhülsen, die meist nur wenige Samen enthalten. Neben der generativen Ausbreitung hat die Vogelwicke ein weitläufiges System aus dünnen, zähen Wurzeln, mit denen sie völlig unbemerkt weite Bereiche einnehmen kann.