Walderdbeere (Fragaria vesca): Unterschied zwischen den Versionen

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* Wildblumen im Hausgarten S.65, John Stevens (1987)
* Wildblumen im Hausgarten S.65, John Stevens (1987)
* Wildpflanzen auf unserem Tisch S.64, Dagmar Lánská (1990)
* Wildpflanzen auf unserem Tisch S.64, Dagmar Lánská (1990)
* kraut&rüben 3/2022 S.66


====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====

Version vom 19. Februar 2022, 11:17 Uhr

Weitere Namen

Walderdbeere, Austrieb (20.4.)
Walderdbeere, Blüte (30.4.)
Walderdbeere, Frucht (8.6.)

Knackbeere

Botanischer Name

»Fragaria« lat. fragum - Erdbeere, »vesca« (1) lat. vescum - abgezehrt, klein, schwächlich (wegen der geringen Größe der Walderdbeeren), (2) lat. vescus - essbar, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Wild Strawberry

Familie

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordamerika

Wuchs

ausdauernde rosettige Pflanze mit kräftigem gedrungenem Wurzelstock, dreiteilige gezähnte Blätter an langen kurz behaarten Stängeln, flach ausgebreitet, bis 20cm hoch, Blütenstand nur wenig höher, Ausläufer bildend, an deren Enden Jungpflanzen entstehen

Standort

halbschattig, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, August, September

Blüte

fünfzählig weiße Schalenblüte mit gelber leicht gewölbter Mitte

Fruchtreife

Juni, Juli, August, September, (Oktober)

Frucht

durch Anthocyane rot gefärbte Sammelnussfrucht

Vermehrung

durch Ausläufer, Aussaat, Tiere fressen die Früchte und scheiden die unverdauten Samen wieder aus

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Fliegen und Schwebfliegen, Ameisen bedienen sich am Nektar ohne die Blüten zu bestäuben, die Früchte werden von vielen Tieren gefressen (besonders von Schnecken und Asseln)

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Früchte zum Naschen, Blätter frisch oder getrocknet in Teemischungen, wirksam bei leichten Durchfällen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Früchte sollen wirksam gegen Gicht sein

Inhaltsstoffe

Vitamin C, Gerbstoffe, Proteine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Salicylate

Status

anwesend

Literatur

  • Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.18, Markusine Guthjahr (2008)
  • Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.384, Helmut Pirc (2015)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.133, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Erdbeeren für Prinzessinnen, Hrsg. Marina Heilmeyer (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.26, Detlev Henschel (2002)
  • Hagebutte & Co. S.282, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.88, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Jahreskalender für den Heilpflanzenliebhaber S.39, Ernst-Albert Meyer (1989)
  • Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.92, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
  • Kölbls Kräuterfibel S.314, Konrad Kölbl (1993)
  • Kräuter S.128, Burkhard Bohne (2010)
  • Naturmedizin Heilkräuter S.60, Penelope Ody (2000)
  • New Kreüterbuch Cap.CCCXXIX, Leonhart Fuchs (1543)
  • Paradiesapfel und Pastorenbirne S.105, Erika Schermaul (2004)
  • Sammelnüsschen und Panzerbeeren S.49, Rosemarie Gebauer (2017)
  • Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.54, Detlev Arens (1991)
  • Symbolik der Pflanzen S.79, Marianne Beuchert (1996)
  • Wildblumen im Hausgarten S.65, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen auf unserem Tisch S.64, Dagmar Lánská (1990)
  • kraut&rüben 3/2022 S.66

Geschichte und Geschichten

Schon in der Jungsteinzeit wurde die Walderdbeere vom Menschen genutzt, wie archäologische Funde bestätigen. Die Ernte der kleinen Früchte war und ist mühsam, der Geschmack aber sehr intensiv. Die Pflanzen bilden meist größere Gemeinschaften, da sie sich durch Ausläufer ausbreiten. Die Pflanzen sind fast ganzjährig grün, blühen bei milder Witterung schon deutlich vor den Kulturerdbeeren. Während die Pflanzen Kälte vertragen, sind die Blüten frostempfindlich. Ein schwarze verfärbter Fruchtansatz zeigt an, das hier nichts mehr geerntet werden kann. Anders als die meisten Kultursorten treiben die Walderdbeeren das ganze Jahr über Blüten und Früchte, manchmal bis in den November. Unsere heutigen Erdbeeren sind mit der heimischen Walderdbeere nicht verwandt, sie stammen aus Kreuzungen amerikanischer Fragaria- Sorten.