Wilde Wunderblume (Mirabilis longiflora)

Aus Pflanzenwiki
Version vom 29. Januar 2023, 17:54 Uhr von Susanna (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Weitere Namen

Wilde Wunderblume, Wurzelknolle (18.10.)
Wilde Wunderblume, Einzelblüte (8.8.)
Wilde Wunderblume, Blütenknospen (26.7.)
Wilde Wunderblume, Blüten (2.8.)
Wilde Wunderblume, Blüte (10.8.)
Wilde Wunderblume, Samenstand (8.9.)
Wilde Wunderblume, Samen

Maravilla

Botanischer Name

»Mirabilis« lat. wunderbar, seltsam (wegen der mehrfarbigen Blüten), »longiflora« von lat. longus - lang und lat. florus - blütig, Erstbeschreibung durch Heinrich Johann Nepomuk von Crantz (1722-1799) österreichischer Botaniker

Englischer Name

Sweet Four-O´Clock, Longtube, Angel's Trumpet

Familie

Wunderblumengewächse, Nyctaginaceae

Verbreitung

Mittelamerika

Wuchs

ausdauernd, Speicherknolle bildend, ausladender Wuchs, Nodien deutlich verdickt, Blätter gegenständig länglich oval zugespitzt, Blüten in den Blattachseln

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter durchlässiger Boden

Blütezeit

Juli, August, September,(Oktober)

Blüte

trichterförmig verwachsene Kronblätter mit bis zu 10cm langem Schlund, weiß mit dunkelroter Narbe und Staubblättern, nachtblühend (an grauen Herbsttagen bis zum Mittag), nachts intensiv duftend

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

unreif grün in den verwachsenen Kelchblättern sitzend, reif ausfallend, kleine dunkelbraune Handgranate

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr, nach milden Wintern Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdischer Teil der Pflanze stirbt bei den ersten Frösten ab, Wurzelknolle frostfrei überwintern

Tierische Besucher

Bestäubung durch Nachtfalter, Schnecken meiden die Pflanze

Pflege

entweder als Kübelpflanze halten oder im Mai auspflanzen, treibt recht spät aus, Standort so wählen, dass der nächtliche Duft gut wahrgenommen werden kann

Verwendbare Teile

Duftpflanze

Inhaltsstoffe

Harze, ätherische Öle

Status

anwesend, Jungpflanzen und Saatgut vorhanden

Literatur

  • Die Geschichte der Botanik vom 16.Jahrhundert bis 1860 S.441, Julius Sachs (1875)

Geschichte und Geschichten

Die Wilde Wunderblume bildet mit den Jahren eine dicke in sich verdrehte Speicherwurzel, die wie eine Dahlienknolle überwintert werden kann. Zunächst aber wächst aus einem einer Handgranate ähnlichen Samen ein zarter Trieb, dessen gegenständige lanzettförmige Blätter von kurzen Härchen bedeckt sind. Im ersten Jahr werden sich nicht viele Blüten öffnen, bleibt die Pflanze in ihrem Wuchs eher zurückhaltend. Ab dem zweiten Jahr wird sie deutlich größer und bildet einen ausladenden "Busch", der mit den reichen Blütenbüscheln leicht überhängt. Je früher die Pflanze aus ihrem Winterquartier kommt, desto eher treibt sie aus. Sie kann aber auch erst im Mai nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden, dann blüht sie entsprechend später, meist erst im August. Eine Kultivierung im Kübel hat den Vorteil, dass die Wunderblume so platziert werden kann, dass sie in Nasenhöhe steht. Der Duft der Blüten ist nur aus der Nähe wahrnehmbar, aber wunderbar blumig. Die Pflanze in voller Blüte wirkt wie ein Feuerwerk, da die weißen Sterne über der Pflanze zu schweben scheinen.

Laut Darwin ist es möglich, Blüten von Mirabilis jalapa mit dem Pollen von Mirabilis longiflora zu bestäuben und keimfähige Samen zu erhalten, in umgekehrter Anordnung aber nicht.