Winterling (Eranthis hyemalis): Unterschied zwischen den Versionen

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anwesend
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====Literatur====
====Literatur====
* A Contemplation upon Flowers S.31, Bobby J. Ward (1999)
* Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Korman (1994)
* Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Korman (1994)
* Hagebutte & Co. S.60, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
* Hagebutte & Co. S.60, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Jedes Jahr auf's Neue ist es ein sehnsüchtiges Warten. Wann lassen sich die ersten kleinen Henkelchen sehen, die bald den Frühling in sattem Gelb leuchten lassen? Aus den unscheinbaren Wurzelknollen schieben sich gebogene Stängel, die die Blüte zunächst noch unter der Erde verbergen. Sobald der Boden aufgetaut ist will die kugelige Knospe ans Licht. Sie spreizt den aus vielen schmalen Blättern bestehenden Kragen auseinander und wenn die Sonne scheint öffnen sich die sechs Blütenblätter zu einer weiten Schale. Erste Hummeln und Bienen tänzeln durch die Staubgefäße. Durch einseitiges Wachstum der Blütenblätter ist der Winterling in der Lage, die Blüte bei schlechter Witterung zu schließen. Das gelingt einige Male, dann verblasst allmählich die Farbe und übrig bleiben die zunächst grünen, später hellbraun abtrocknenden Samenstände. Die Balgfrüchte öffnen sich am oberen Ende und bei Erschütterung fallen die hellen kugeligen Samen aus. Wenn sie nicht von Tieren verschleppt werden keimen sie rund um die Mutterpflanzen. Der Sämling besitzt zunächst die üblichen zwei Keimblätter. Wie auch die Elternpflanzen zieht er sich schon im Frühsommer in die Erde zurück. Im zweiten Jahr bildet er schon den Kragen aus, aber bis zur ersten Blüte vergehen bis zu vier Jahre. Winterlinge möchten nicht gestört werden, die Knollen sind im Boden kaum zu sehen. Am Besten aufgehoben sind die Frühlingsboten unter lichten Gehölzen, wo wenig gejätet wird. Dort breiten sie sich mit der Zeit aus und bilden ganze Teppiche goldener Blüten. Da Schneeglöckchen die gleichen Bedingungen mögen lässt sich aus beiden zusammen ein Bild malen, das dem ausgehenden Winter ins Gesicht lacht.
Jedes Jahr auf's Neue ist es ein sehnsüchtiges Warten. Wann lassen sich die ersten kleinen Henkelchen sehen, die bald den Frühling in sattem Gelb leuchten lassen? Aus den unscheinbaren Wurzelknollen schieben sich gebogene Stängel, die die Blüte zunächst noch unter der Erde verbergen. Sobald der Boden aufgetaut ist will die kugelige Knospe ans Licht. Sie spreizt den aus vielen schmalen Blättern bestehenden Kragen auseinander und wenn die Sonne scheint öffnen sich die sechs Blütenblätter zu einer weiten Schale. Erste Hummeln und Bienen tänzeln durch die Staubgefäße. Durch einseitiges Wachstum der Blütenblätter ist der Winterling in der Lage, die Blüte bei schlechter Witterung zu schließen. Das gelingt einige Male, dann verblasst allmählich die Farbe und übrig bleiben die zunächst grünen, später hellbraun abtrocknenden Samenstände. Die Balgfrüchte öffnen sich am oberen Ende und bei Erschütterung fallen die hellen kugeligen Samen aus. Wenn sie nicht von Tieren verschleppt werden keimen sie rund um die Mutterpflanzen. Der Sämling besitzt zunächst die üblichen zwei Keimblätter. Wie auch die Elternpflanzen zieht er sich schon im Frühsommer in die Erde zurück. Im zweiten Jahr bildet er schon den Kragen aus, aber bis zur ersten Blüte vergehen bis zu vier Jahre. Winterlinge möchten nicht gestört werden, die Knollen sind im Boden kaum zu sehen. Am Besten aufgehoben sind die Frühlingsboten unter lichten Gehölzen, wo wenig gejätet wird. Dort breiten sie sich mit der Zeit aus und bilden ganze Teppiche goldener Blüten. Da Schneeglöckchen die gleichen Bedingungen mögen lässt sich aus beiden zusammen ein Bild malen, das dem ausgehenden Winter ins Gesicht lacht.

Version vom 15. Februar 2017, 12:18 Uhr

Weitere Namen

Botanischer Name

Winterling, Sämlinge (20.3.)

»Eranthis« gr. er - Frühling, anthos - Blume, »hiemalis« lat. Winter

Englischer Name

Winter Aconite

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Winterling, Austrieb (29.2)

Südeuropa

Wuchs

Winterling, Blüte (3.3.)

ausdauernder knollenartiger Wurzelstock, Blätter vielteilig endständig 5-15cm hoch, Blüte mittig im Blätterkragen, Blätter ohne Blüte erscheinen später, schon im Juni einziehend, Sämlinge blühen erstmals nach drei bis vier Jahren

Standort

lichter Schatten unter Laubbäumen, normaler Gartenboden

Blütezeit

(Januar), Februar, (März)

Blüte

Winterling, Samenstand (24.4.)

gelbe Schalenblüte mit vielen Staubblättern, auf drei gelappten Hochblättern aufsitzend, nur bei Sonnenschein geöffnet

Fruchtreife

Mai, Juni

Frucht

fünf- bis siebenteilige Balgfrucht an der Bauchnaht aufreißend, hellbraune kantige Samen werden durch Regentropfen aus der Hülle herausgeschleudert

Vermehrung

durch Tochterknollen, Aussaat, gerne durch Selbstaussaat

Frosthärte

Wurzelknollen frosthart, Blatt und Blüte unempfindlich gegen Spätfrost

Tierische Besucher

Bestäubung durch Honigbienen und Tagfalter, um an den in tütenförmigen Nektarblättern befindlichen Nektar zu gelangen ist ein mindestens 2mm langer Rüssel nötig

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Giftpflanze

Inhaltsstoffe

Herzglycoside, Eranthin A und B

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.31, Bobby J. Ward (1999)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Korman (1994)
  • Hagebutte & Co. S.60, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)

Geschichte und Geschichten

Jedes Jahr auf's Neue ist es ein sehnsüchtiges Warten. Wann lassen sich die ersten kleinen Henkelchen sehen, die bald den Frühling in sattem Gelb leuchten lassen? Aus den unscheinbaren Wurzelknollen schieben sich gebogene Stängel, die die Blüte zunächst noch unter der Erde verbergen. Sobald der Boden aufgetaut ist will die kugelige Knospe ans Licht. Sie spreizt den aus vielen schmalen Blättern bestehenden Kragen auseinander und wenn die Sonne scheint öffnen sich die sechs Blütenblätter zu einer weiten Schale. Erste Hummeln und Bienen tänzeln durch die Staubgefäße. Durch einseitiges Wachstum der Blütenblätter ist der Winterling in der Lage, die Blüte bei schlechter Witterung zu schließen. Das gelingt einige Male, dann verblasst allmählich die Farbe und übrig bleiben die zunächst grünen, später hellbraun abtrocknenden Samenstände. Die Balgfrüchte öffnen sich am oberen Ende und bei Erschütterung fallen die hellen kugeligen Samen aus. Wenn sie nicht von Tieren verschleppt werden keimen sie rund um die Mutterpflanzen. Der Sämling besitzt zunächst die üblichen zwei Keimblätter. Wie auch die Elternpflanzen zieht er sich schon im Frühsommer in die Erde zurück. Im zweiten Jahr bildet er schon den Kragen aus, aber bis zur ersten Blüte vergehen bis zu vier Jahre. Winterlinge möchten nicht gestört werden, die Knollen sind im Boden kaum zu sehen. Am Besten aufgehoben sind die Frühlingsboten unter lichten Gehölzen, wo wenig gejätet wird. Dort breiten sie sich mit der Zeit aus und bilden ganze Teppiche goldener Blüten. Da Schneeglöckchen die gleichen Bedingungen mögen lässt sich aus beiden zusammen ein Bild malen, das dem ausgehenden Winter ins Gesicht lacht.