Balsamstrauch (Cedronella canariensis)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Balsamstrauch, Austrieb (14.5.)
Balsamstrauch, Blüte (19.6.)
Balsamstrauch, Samenstand (1.9.)
Balsamstrauch, Samen

Kanarischer Zitronenstrauch

Botanischer Name

»Cedronella« nach dem zitronigen Aroma der Blätter, »canariensis« von den Canarischen Inseln, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Balm of Gilead, Canary Balm, Cedronella

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Canaren, Azoren, Madeira

Wuchs

ausdauernd, lockere, leicht sparrige Büsche bildend, am Grund verholzend, vierkantige Stängel, kreuzgegenständige dreilappige gezähnte Blätter, locker behaart, endständige Blüten in eng gepackten Rispen

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafte, kies- und lehmhaltige Erde, Kübelpflanze

Blütezeit

(Mai),Juni, Juli, August, (September)

Blüte

in endständigen gedrungenen Rispen fast stängellos sitzende verwaschen rosa Lippenblüten

Fruchtreife

September, Oktober, (November)

Frucht

im offenen Kelch maximal vier rundliche braune, duftende Samen etwa 2mm lang

Vermehrung

durch Aussaat im Frühjahr oder Stecklinge, die Samen sind nur mäßig keimfreudig, brauchen gut 3 Wochen, manchmal überleben Samen im Freiland, keimen dann im Sommer

Frosthärte

kurzfristig werden Temperaturen bis -4°C ertragen, nicht frosthart, Kübelpflanze, die Samen überleben milde Winter im Boden

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge

Pflege

im Sommer draußen auf genügend Feuchtigkeit achten, warm und hell überwintern, Rückschnitt ist möglich

Verwendbare Teile

frische Blätter können Salaten beigegeben werden, Tee wirkt nervenberuhigend und bei Schlafproblemen, getrocknete Blätter für Duftpotpourries

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Pinocarvone)

Status

anwesend, im Sommer Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • kraut&rüben 1/2006

Geschichte und Geschichten

Beheimatet auf den Azoren, Madeira und den Canarischen Inseln, ist der Balsamstrauch in unserem nordischen Klima nicht in der Lage, im Garten einen richtigen Strauch zu bilden, obwohl er das gerne täte. Er muss im Kübel bleiben und das verlangt ihm einiges ab. Die weiche Belaubung verdunstet eine Menge Wasser, und da die Pflanze in einem halbwegs warmen Sommer kräftig wächst, braucht sie an manchen Tagen mehrmals einen ordentlichen Schluck aus der Gießkanne. Bekommt sie den und genügend Nährstoffe dazu, so kann sie recht umfangreich werden. Das intensive, schwer zu beschreibende Aroma der Blätter entfaltet sich bei jeder Berührung, soll sogar Insekten fern halten. Der etwas sparrige Wuchs lässt sich am Besten durch regelmäßige Ernte im Zaum halten, die Blätter können frisch oder getrocknet zu einem beruhigenden Tee gebrüht werden. Sie lassen sich auch gut mit anderen Aromen wie Zitronenverbene, Rosenblüten oder Ringelblumen mischen. Die blass rosa gezeichneten Blüten des Balsamstrauches werden im Spätsommer gern von Hummeln, aber auch Schmetterlingen besucht. Daraus erfolgt ein reichlicher Samenansatz. Leichte Fröste übersteht die Pflanze normalerweise unbeschadet, dauerhafte Kälte mag sie nicht und muss dann ins Haus umziehen. Hier ist sie ebenso pflegeleicht wie draußen, kommt mit trockener Heizungsluft gut zu Recht, will aber auch im Winter ausreichend Wasser haben. Nimmt sie zu viel Platz weg, kann kräftig zurück geschnitten werden. Das muss spätestens im Frühjahr ohnehin sein, um halbwegs buschigen Wuchs zu erzielen. Sollte der Balsamstrauch sich doch mal verabschieden, lässt er sich aus Samen leicht nach ziehen. Manchmal tauchen in Töpfen, die in der Nähe standen im Folgejahr Sämlinge auf, dann hat der Wind die Samen ausfallen lassen. An besonders günstigen Standorten überleben die Samen den Winter auch im Freiland und keimen gern in Plattenfugen, wo die Sonnenwärme über Nacht gespeichert wird.

Die ätherischen Öle der Pflanze wirken beruhigend und können bei Bronchialleiden hilfreich sein. Eine tumorhemmende Wirkung wird medizinisch untersucht.