Balsamstrauch (Cedronella canariensis)
Weitere Namen
Kanarischer Zitronenstrauch
Botanischer Name
»Cedronella« nach dem zitronigen Aroma der Blätter, »canariensis« von den Canarischen Inseln, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Balm of Gilead, Canary Balm, Cedronella
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Canaren, Azoren, Madeira
Wuchs
ausdauernd, lockere, leicht sparrige Büsche bildend, am Grund verholzend, vierkantige Stängel, kreuzgegenständige dreilappige gezähnte Blätter, locker behaart, endständige Blüten in eng gepackten Rispen
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafte, kies- und lehmhaltige Erde, Kübelpflanze
Blütezeit
(Mai),Juni, Juli, August, (September)
Blüte
in endständigen gedrungenen Rispen fast stängellos sitzende verwaschen rosa Lippenblüten
Fruchtreife
September, Oktober, (November)
Frucht
im offenen Kelch maximal vier rundliche braune, duftende Samen etwa 2mm lang
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr oder Stecklinge, die Samen sind nur mäßig keimfreudig, brauchen gut 3 Wochen, manchmal überleben Samen im Freiland, keimen dann im Sommer
Frosthärte
kurzfristig werden Temperaturen bis -4°C ertragen, nicht frosthart, Kübelpflanze, die Samen überleben milde Winter im Boden
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Pflege
im Sommer draußen auf genügend Feuchtigkeit achten, warm und hell überwintern, Rückschnitt ist möglich
Verwendbare Teile
frische Blätter können Salaten beigegeben werden, Tee wirkt nervenberuhigend und bei Schlafproblemen, getrocknete Blätter für Duftpotpourries
Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Pinocarvone)
Status
anwesend, im Sommer Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
- kraut&rüben 1/2006
Geschichte und Geschichten
Beheimatet auf den Azoren, Madeira und den Canarischen Inseln, ist der Balsamstrauch in unserem nordischen Klima nicht in der Lage, im Garten einen richtigen Strauch zu bilden, obwohl er das gerne täte. Er muss im Kübel bleiben und das verlangt ihm einiges ab. Die weiche Belaubung verdunstet eine Menge Wasser, und da die Pflanze in einem halbwegs warmen Sommer kräftig wächst, braucht sie an manchen Tagen mehrmals einen ordentlichen Schluck aus der Gießkanne. Bekommt sie den und genügend Nährstoffe dazu, so kann sie recht umfangreich werden. Das intensive, schwer zu beschreibende Aroma der Blätter entfaltet sich bei jeder Berührung, soll sogar Insekten fern halten. Der etwas sparrige Wuchs lässt sich am Besten durch regelmäßige Ernte im Zaum halten, die Blätter können frisch oder getrocknet zu einem beruhigenden Tee gebrüht werden. Sie lassen sich auch gut mit anderen Aromen wie Zitronenverbene, Rosenblüten oder Ringelblumen mischen. Die blass rosa gezeichneten Blüten des Balsamstrauches werden im Spätsommer gern von Hummeln, aber auch Schmetterlingen besucht. Daraus erfolgt ein reichlicher Samenansatz. Leichte Fröste übersteht die Pflanze normalerweise unbeschadet, dauerhafte Kälte mag sie nicht und muss dann ins Haus umziehen. Hier ist sie ebenso pflegeleicht wie draußen, kommt mit trockener Heizungsluft gut zu Recht, will aber auch im Winter ausreichend Wasser haben. Nimmt sie zu viel Platz weg, kann kräftig zurück geschnitten werden. Das muss spätestens im Frühjahr ohnehin sein, um halbwegs buschigen Wuchs zu erzielen. Sollte der Balsamstrauch sich doch mal verabschieden, lässt er sich aus Samen leicht nach ziehen. Manchmal tauchen in Töpfen, die in der Nähe standen im Folgejahr Sämlinge auf, dann hat der Wind die Samen ausfallen lassen. An besonders günstigen Standorten überleben die Samen den Winter auch im Freiland und keimen gern in Plattenfugen, wo die Sonnenwärme über Nacht gespeichert wird.
Die ätherischen Öle der Pflanze wirken beruhigend und können bei Bronchialleiden hilfreich sein. Eine tumorhemmende Wirkung wird medizinisch untersucht.