Baummispel (Cotoneaster watereri "cornubia")

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Weitere Namen

Baummispel, Blüte (19.6.)
Baummispel, Wuchs und Blüte (19.6.)
Baummispel, Früchte (2.12.)
Baummispel, Samen

Wintergrüne Strauchmispel

Botanischer Name

»Cotoneaster« von lat. cotoneum (malum) - Quitte und aster- minderwertig (im Vergleich zur Frucht tragenden Quitte), »watereri« nach der Gärtnerei John Waterer, Sons & Crisp, wo diese Züchtung entstand

Englischer Name

Cotoneaster Cornubia, Cotoneaster-Tree

Familie

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Kreuzung aus Cotoneaster frigidus und Cotoneaster salicifolius

Wuchs

ausdauernd, überhängender bis 5m hoher Strauch, schmal lanzettliche, matt dunkelgrüne Blätter, teilweise wintergrün, treibt an der Basis immer wieder aus

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden, etwas geschützte Lage

Blütezeit

Juni

Blüte

rahmweiße kleine fünfzählige Einzelblüten mit rötlichen Staubgefäßen in eng gepackten Doldentrauben, intensiv nach Honig duftend, bei Insekten sehr beliebt

Fruchtreife

ab September

Frucht

kleine rote Beeren in engen Doldentrauben, über Winter am Strauch haftend, Vogelfutter (Wacholderdrossel, Amsel)

Vermehrung

durch Stecklinge, da bei mir noch nie Sämlinge aufgetreten sind, ist die Art möglicherweise steril

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, Laubabwurf teils im Herbst, teils im Frühjahr oder nach längeren Frostperioden, dann sterben auch einzelne Zweige ab

Tierische Besucher

die üppige duftende Blüte lockt Insekten jeder Art an, besonders Honigbienen sind häufig zu beobachten, die Beeren werden häufig erst im Verlauf des Spätwinters von Vögeln beachtet, scheinen eher als Notration zu gelten, Wacholderdrosseln kümmern sich dann aber gründlich um die Ernte, in manchen Jahren sind Amseln auch schon früher im Baum anzutreffen

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell zurückschneiden, wenn der Fruchtbehang die Zweige zu sehr nach unten gezogen hat, der Name »Baum«-Mispel ist etwas irreführend, handelt es sich im Wuchs doch eher um einen Strauch, der von unten immer wieder Seitenschosse ausbildet. Die sollten zeitig entfernt werden, wenn ein baumartiger Wuchs erwünscht ist.

Verwendbare Teile

Duftpflanze

Inhaltsstoffe

Glycoside, Prunasin, in den Früchten geringe Mengen von Amygdalin (Blausäure)

Status

anwesend

Literatur

  • Neophyten S.389, Norbert Griebl (2020)

Geschichte und Geschichten

Die Baummispel ist ein mehrtriebig wachsender Strauch, der aber problemlos einstämmig gezogen werden kann, dann müssen nur gelegentlich an der Basis entstehende Neutriebe beseitigt werden. Das Wachstum beginnt eher verhalten, im Laufe der Jahre wird die Krone dichter und lange Neutriebe reichen weit über sie hinaus. Mit Blüte und Fruchtbehang neigen sich die Zweige nach unten und hängen malerisch über, bleiben dann in dieser Position. Die Blüte beginnt meist Anfang Juni und zieht sich bei nicht allzu warmer Witterung über mehrere Wochen hin. Der Duft des in voller Blüte stehenden Baumes ist überwältigend, trat in meinem Garten allerdings erst nach einigen Jahren auf. Angelockt durch das intensive Honigaroma ist der Strauch bald voller Insekten, stellt eine wertvolle Bienenweide dar. Nach der Blüte entwickeln sich im Laufe des Sommers die kleinen Beeren in eng zusammenstehenden Dolden. Erst im Spätherbst reifen sie aus, sind dann leuchtend rot und bleiben an den Zweigen haften. So sind sie während des Winters von großer Zierwirkung, besonders wenn Schnee darauf liegt. Je nach Art des Winters verfärbt sich ein Teil des Laubes gelb bis rot. Erst im Frühjahr fallen diese Blätter ab, die grünen bleiben zumindest teilweise am Strauch. Die Beeren scheinen nicht besonders schmackhaft zu sein, die Vogelwelt betrachtet sie eher als Notration, wenn gar nichts anderes mehr zu holen ist. Im Spätwinter kommen häufig Wacholderdrosseln, sitzen ausdauernd in den Zweigen und fressen die Beeren, wobei einiges auf dem Boden landet. Sämlinge sind bei mir bisher trotzdem nicht aufgetreten. Im Winter 2017/18 sind sämtliche Beeren bereits Ende Dezember von Amseln beseitigt worden...