Blutampfer (Rumex sanguineus)
Weitere Namen
Rote Mengelwurz, Drachenblut
Botanischer Name
»Rumex« lat. rumos - sauer, bitter, »sanguineus« lat. blutrot, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Blood-Veined Sorrel
Familie
Knöterichgewächse, Polygonaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
kurzlebige Staude, kräftige Pfahlwurzel, rosettig, Blätter lanzettlich zugespitzt, von roten Adern durchzogen, Blütenstand bis 80cm hoch, nach der Blüte häufig absterbend
Standort
halbschattig, eher feuchter nahrhafter Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
schmaler Blütenstand mit unscheinbaren rotbräunlichen Blüten
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine dunkle körnige Samen
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
an den Blütenstängeln sitzen häufig schwarze Läuse
Pflege
Samenstände entfernen, wenn sich die Pflanze nicht aussamen soll
Verwendbare Teile
frische Blätter als dekorative Salatzutat, mild säuerlich
Inhaltsstoffe
Oxalsäure, Vitamine, Flavonglycoside
Status
anwesend, Saatgut und Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.107, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Kräuterspezialitäten S.35, Marie-Luise Kreuter (2006)
- Wintergemüse anbauen S.104, Burkhard Bohne (2018)
- kraut&rüben 1/2007 S.29
Geschichte und Geschichten
Drachenblut durchzieht die Adern dieses Ampfers, so die Vorstellung der Menschen im Mittelalter. Die Farbe hat der Pflanze ihren Namen eingebracht, denn eine gewisse Ähnlichkeit mit blutdurchflossenen Adern ist unbestritten vorhanden und die Haut der meisten Drachen ist grün, das passt also wunderbar. Auch wenn heutzutage das Mythische weitgehend aus der Natur verschwunden ist, die alten Geschichten sind immer wieder schön. Der Blutampfer ist eine eher kurzlebige Staude, häufig nur zweijährig. Wenn er einmal im Garten angesiedelt ist, wird er aber kaum wieder verschwinden. Im Frühjahr erscheinen die Sämlinge, die spätestens am zweiten Blattpaar eindeutig zu identifizieren sind. Schon die winzigen Blätter tragen die rote Zeichnung. Wie seine Verwandten bevorzugt auch dieser Ampfer halbschattige, nicht zu trockene Standorte, die ruhig ein bisschen sauer sein dürfen. Die langen schmalen Blätter stehen anfangs aufrecht, legen sich dann flach auf den Boden. Im Hochsommer erscheinen die Blütenstände, die unauffällige bräunliche Blüten tragen. Die Bestäubung übernimmt weitgehend der Wind, außer schwarzen Läusen finden sich kaum Tiere an der Pflanze. Die Samen sind nur locker aufgehängt, auch hier ist der Wind zuständig und verteilt sie. Wenn die Mutterpflanze also nach der Blüte abstirbt ist das kein Drama, denn schon bald nimmt die nächste Generation ihren Platz ein. Blutampfer schmeckt weniger sauer als andere Ampferarten, seine Farbe macht ihn aber zu einem attraktiven Bestandteil von bunten Blattsalaten.