Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum)

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Weitere Namen

Blutstorchschnabel, Wuchs und Blüte (7.6.)
Blutstorchschnabel, Blüte (7.6.)
Blutstorchschnabel, unreifer Fruchtstand (17.6.)
Blutstorchschnabel, Samen

Blutroter Storchschnabel, Blutröschen, Hühnerwurz

Botanischer Name

»Geranium« lat. geranion - Storchschnabel, »sanguineum« lat. sanguineus - blutrot, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Bloody Cranesbill

Familie

Storchschnabelgewächse, Geraniaceae

Verbreitung

Europa, Kaukasus

Wuchs

ausdauernd, flach verlaufendes relativ dickes Rhizom, Wurzel innen rot, flach ausgebreitet etwa 20cm hoch, Blattspreite in fünf bis sieben Abschnitte bis zum Blattgrund geteilt, Stängel und Blätter weich behaart, Blütenstände bis 25cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, kalkreicher, eher trockener Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August

Blüte

in Trugdolden stehende Schalenblüten meist karminrot, Zuchtformen in rosa, weiß, lila, Blüten stehen aufrecht, neigen sich zur Samenreife nach unten

Fruchtreife

August, September

Frucht

aufrecht stehender Storchschnabel, theoretisch fünf, praktisch meist drei bis vier Samenkammern mit kugeligen Samen

Vermehrung

durch Teilung größerer Pflanzen, Aussaat

Frosthärte

weitgehend grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Schwebfliegen, Käfer, Bienen und Hummeln

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

blühendes Kraut im Sommer, Wurzel im Herbst, innerlich wirksam bei Durchfall mit Blutungen, äußerlich bei schlecht heilenden Wunden

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • Wildblumen im Hausgarten S.114, John Stevens (1987)

Geschichte und Geschichten

Der Blutstorchschnabel gehört zu den flach am Boden wachsenden, Kissen bildenden Vertretern seiner Art. Auffällig sind die tief geschlitzten Blätter, deren fast runder Aufbau dadurch fast verloren geht. Unter der Erde befindet sich ein Rhizom aus dünneren Wurzeln, die von dickeren gehalten werden. Diese dickeren, flach verlaufenden Wurzelteile sind innen rot gefärbt, was der Pflanze ihren Namen gab. Die fünfzähligen Schalenblüten leuchten in kräftigem Magenta. Erste Knospen öffnen sich schon Ende Mai, die Hauptblütezeit liegt im Juni, aber auch später tauchen noch einzelne Blüten auf, gelegentlich bis in den Spätherbst hinein. Wie viele andere Storchschnabelarten auch, legt der Blutstorchschnabel nicht unbedingt Wert auf einen vollsonnigen Standort, lieber ist ihm ein leicht beschattetes Beet mit einer gewissen Bodenfeuchte. Dort breitet er sich im Laufe der Zeit aus und ist mit seiner wintergrünen Belaubung ein guter Bodendecker. Aus den Blüten entstehen die für die Familie typischen Samenstände, die wie aufrecht stehende spitze Schnäbel aussehen. Im Blütenkelch befinden sich die vier Samenkammern, aus denen die rundlichen Samen herausgeschleudert werden, sobald sie ausgereift sind.