Bulgarischer Chililauch (Allium nectaroscordum siculum)

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Weitere Namen

Bulgarischer Chililauch, Austrieb (29.3.)
Bulgarischer Chililauch, Blütenhülle (10.5.)
Bulgarischer Chililauch, Blüte
Bulgarischer Chililauch, Einzelblüte (24.5.)
Bulgarischer Chililauch, Samenstand (3.7.)
Bulgarischer Chililauch, Samen

Sizilianischer Honiglauch, Bulgarischer Zierlauch

Botanischer Name

»Allium« lat. Lauch, Knoblauch von halare - ausdünsten, starken Geruch verbreiten, »nectaroscordum« von lat. nektar - Göttertrank und gr. skorodon - Knoblauch, Synonyme: Allium bulgaricum, Nectaroscodium siculum, Erstbeschreibung durch Bernadino da Ucria (1739-1796) italienischer Botaniker

Englischer Name

Sicilian Honey Garlic

Familie

Zwiebelgewächse, Alliaceae

Verbreitung

Mittelmeerraum, Südfrankreich, Italien, verbreitet in Buchenwäldern mit eher magerem Boden, in Höhenlagen von 400 - 1000m

Wuchs

ausdauernd, schmale Zwiebel, Austrieb Ende Februar, dreikantige graugrüne Blätter 50-60cm hoch, scharf lauchartiger Geruch, schon während der Blüte einziehend, Blütenstand bis 1,2m hoch

Standort

sonnig, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

Mai, Juni, (Juli)

Blüte

Knospen von gemeinsamem Hüllblatt umschlossen, auf langem kräftigem Stängel (bis 120cm),10-30 dreizählige glockige Blüten, grünlich purpurn gezeichnet, doldenartiger Blütenstand mit unterschiedlich langen, bogig hängenden Stielchen

Fruchtreife

August

Frucht

aufrecht stehende, zugespitzte Kapseln mit rundlicher Grundfläche, kantige Samen

Vermehrung

durch Tochterzwiebeln, Selbstaussaat

Frosthärte

schon während der Blüte einziehend, Zwiebel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell hochbinden

Verwendbare Teile

Blätter als Gewürz mit scharf pfefferigem Geschmack

Inhaltsstoffe

Vitamine, ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen

Status

anwesend

Literatur

  • kraut&rüben 11/2022 S.70

Geschichte und Geschichten

Im März erscheinen die ersten Spitzen der graugrünen, dreikantigen Blätter, bilden im Laufe der Jahre ein dichtes Büschel. Die Blätter wachsen zunächst aufrecht und werden etwa dreißig Zentimeter lang. Hat die Zwiebel genug Kraft gesammelt, so schiebt sie einen stabilen Stängel bis zu über einem Meter weit in die Höhe. Schon jetzt beginnen die Blätter zu welken. Die anfangs grüne Knospenhülle trocknet beim Aufreißen zu hellem Pergament ab und gibt bis zu dreißig Blütenknospen frei, die sich doldenartig am Stängelende verteilen. Die dünnen Blütenstielchen sind unterschiedlich lang, so dass für jede Blüte genug Platz vorhanden ist. Bis zu anderthalb Zentimeter sind die Glocken lang, matt rosa mit grünlichem Rand und einer feinen Aderung. Die Blüte dauert zwei bis drei Wochen. Die Samen reifen anschließend in Kapseln, die sich aufrecht stellen und bis August langsam abtrocknen. Vorbei laufende Tiere und der Wind schütteln die Samen heraus. Neben dieser generativen Vermehrung bildet der Chili-Lauch unterirdische Brutzwiebeln, über die er größere Areale besiedeln kann. Solange die Pflanze noch keine Blüten bildet, können einzelne Blätter zum Würzen geerntet werden. Sie sind aber nur recht kurze Zeit verfügbar.