Echtes Berufkraut (Erigeron acris)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Echtes Berufkraut, Jungpflanze (24.9.)
Echtes Berufkraut, Einzelblüte (14.6.)
Echtes Berufkraut, Blüten und Samenstände (15.7.)

Scharfes Berufkraut, Beschreikraut

Botanischer Name

»Erigeron« lat. eri - früh und geron - Greis (aus den Blüten bilden sich schon früh die grau behaarten Samenstände), »acris« lat. acer - scharf, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Bitter Fleabane

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Eurasien, Nordafrika, Nordamerika

Wuchs

zweijährig bis ausdauernd, flache Halbrosette, borstig behaarte schmale Blätter, graugrün mit einem Stich ins rötliche, Blütenstand ca 30cm hoch

Standort

eher trockene, sonnige Wiesen auf kalkhaltigem Untergrund

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

aufrechter Stängel mit kurzen Verzweigungen, kleines Körbchen, höher als breit, Röhrenblüten umgeben von einem Kranz nektarführender blass rosa Zungenblüten, die fast senkrecht aus dem Körbchen wachsen

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

kleine Pusteblume, die mehrere Wochen bestehen bleibt, bestehend aus flachen Achänen mit flugfähigem Pappus

Vermehrung

durch Aussaat im Freiland, Keimdauer 3-5 Tage, die Pflanzen bilden kurze flach verlaufende Wurzelausläufer

Frosthärte

frosthart, teilweise grün überwinternd

Tierische Besucher

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

junge Blätter lassen sich als Salatzutat oder gedünstet als Gemüse verwenden

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Flavonoide, ätherische Öle

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Das Echte Berufkraut hat seinen Namen nicht aus der Arbeitswelt entliehen, vielmehr gab es in früheren Zeiten etliche Pflanzen, die zum Berufen von guten Geistern benutzt wurden, entweder vorbeugend gegen drohende Flüche oder auch um bereits ausgesprochene abzumildern oder aufzuheben. In Zeiten, wo einem noch an jeder Ecke ein Zauberer oder eine Hexe über den Weg laufen konnte, war es sinnvoll, entsprechende Kräuter bei sich zu tragen. Schon Säuglingen wurden Pflanzenteile in die Wiege gelegt, um sie vor Ungemach zu schützen.

Die Pflanze ist in Deutschland nicht allzu häufig zu finden, wo sie wächst, steht sie aber meist in größeren Gruppen. Während der Blüte im Frühsommer ist sie gut zu erkennen, auch wenn die Blüten eher unauffällig sind. Die im Anschluss reifenden Samenstände sind deutlicher als kleine Pusteblumen sichtbar, die an den kurzen Verzweigungen im oberen Bereich des Stängels sitzen. Die flach am Boden aufliegenden Blätter sind im Frühjahrsaustrieb einer Wiese kaum auszumachen, sie bilden Halbrosetten, die sich über kurze Ausläufer ausbreiten.