Erdbeerhimbeere (Rubus illecebrosus)

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Weitere Namen

Japanische Himbeere

Erdbeerhimbeere, Austrieb (17.4.)
Erdbeerhimbeere, Blüte (25.6.)
Erdbeerhimbeere, Frucht (4.8.)

Botanischer Name

»Rubus« von indogermanisch reub - reißen, »illecebrosus« lat. lockend, verführerisch, Erstbeschreibung durch Wilhelm Olbers Focke (1834-1922) deutscher Botaniker

Englischer Name

Strawberry-Rasberry

Familie

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Japan

Wuchs

ausdauernd, Bodendecker, unterirdisch Ausläufer bildend, ganze Pflanze mit gebogenen Stacheln besetzt, Blätter unpaarig gefiedert, Einzelfiedern am Rand gezähnt, im Austrieb stark gefältelt, mittlere Blattrippe sägeartig bestachelt, Blüten endständig, bis 50cm hoch, Früchte an diesjährigen Trieben, im Herbst oberirdisch absterbend

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

meist einzeln aufrecht stehende weiße, bis 5cm durchmessende fünfzählige Blüte, oberständiger zusammengesetzter Fruchtknoten, viele Staubblätter an kurzen Stielchen

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

große rote, innen hohle, weiche Sammelfrucht

Vermehrung

durch Ausläufer

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

Rückschnitt nach der Ernte oder im Frühjahr, Boden feucht halten, die gekrümmten Stacheln bleiben auch an den abgestorbenen Pflanzenteilen sehr effektiv, Vorsicht beim Rückschnitt

Verwendbare Teile

Beeren, am besten frisch von der Pflanze, da sie nicht lagerfähig sind, sehr unterschiedlich im Aroma, manche Früchte schmecken süß aromatisch, andere sind eher bitter

Inhaltsstoffe

Vitamin C

Status

anwesend

Literatur

  • Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.381, Helmut Pirc (2015)

Geschichte und Geschichten

Die Erdbeerhimbeere lässt sich als Bodendecker an Stellen einsetzen, die selten begangen werden. Der Boden sollte feucht genug sein und ausreichend Nährstoffe enthalten. Im Winter verschwinden die Pflanzen von der Erdoberfläche, nur abgestorbene Reste bleiben stehen. Die sind nicht ungefährlich, denn auch in diesem Zustand sind die kleinen Widerhaken noch sehr kräftig, mit denen ganze Pflanze einschließlich der Blätter dicht besetzt ist. Handschuhe sind empfehlenswert im Umgang mit dem Gewächs. Im April schieben sich die jungen Triebe aus der Erde, werden etwa 30cm hoch. Da die Pflanzen mit der Zeit ein ausgedehntes Rhizom bilden, ist ihr Erscheinen jedes Mal eine Überraschung. Die Blätter sind dreiteilig und am Rand deutlich gezähnt. Im Hochsommer bilden sich die zu wenigen zusammenstehenden weißen Blüten. Sie sind recht groß mit ihrem Durchmesser von bis zu 5cm. Die Früchte sind bis zu 4cm lang und stehen aufrecht auf dem Blütenboden. Sie sind weich und nicht lagerfähig, werden am Besten direkt von der Pflanze gegessen. Der Ertrag ist eher gering. Geschmacklich sind manche Früchte süß, manche langweilig, manche bitter. Mit den ersten Frösten im Herbst fallen die Pflanzen in sich zusammen, können entweder gleich oder im Frühjahr vor dem Neuaustrieb abgeschnitten werden. Beim Rückschnitt im Frühjahr ist darauf zu achten, dass die Reste der Pflanzen zwar kaum noch zu sehen, die Stacheln aber immer noch sehr wehrhaft sind.