Erdmandel (Cyperus esculentus)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Erdmandel, Wuchs (26.10.)
Erdmandeln (31.10.)

Tigernuss

Botanischer Name

»Cyperus« von gr. kypeiron -eine Wasser- oder Wiesenpflanze mit aromatischer Wurzel, »esculentus« lat. essbar, Speise-, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Earth Almond, Earth Nut

Familie

Zyperngrasgewächse, Cyperaceae

Verbreitung

tropische Gebiete Ostafrikas, Nutzung bereits im Alten Ägypten

Wuchs

horstig wachsendes kräftig hellgrünes Gras, Ausläufer bildend, Wurzelknollen bildend

Standort

sonnig, nahrhafter Gartenboden der nicht austrocknen sollte

Blütezeit

Juli, August, September, kommt hier so gut wie nie zur Blüte

Blüte

kahler Stängel mit vielen Hochblättern, doldenartig ausgebreitete kurze Stiele mit grasartigen weißen Blüten

Fruchtreife

Frucht

Vermehrung

durch Wurzelknollen oder Wurzelrisslinge

Frosthärte

nicht frosthart, einjährige Kultur, erfriert oberirdisch beim ersten Frost, Knollen überleben in Tiefen ab 15cm milde Winter

Tierische Besucher

in den Knollen nisten sich manchmal Würmer ein

Pflege

die Knollen sollten im Freiland erst Ende Mai in die Erde kommen da sie warmen Boden brauchen, sie können aber auch im Haus in Töpfen vorgezogen und dann ausgepflanzt werden, Ernte nach den ersten Nachtfrösten

Verwendbare Teile

nach Mandeln schmeckende Wurzelknollen, frisch zum Knabbern, getrocknet und gemahlen als Mandelersatz geeignet für Nussallergiker

Inhaltsstoffe

25% Fett, 30% Stärke, 7% Eiweiß, bis zu 47% Zucker, ungesättigte Fettsäuren, Linolsäure, Vitamin H, Rutin, Mineralien

Status

anwesend

Literatur

  • Arche Noah Kochbuch S.157, Beate Koller, Johann Reisinger, Stefen Liewehr (2011)
  • Alte Gemüsesorten S.63, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
  • Handbuch Samengärtnerei S.349, Andrea Heistinger (2004)
  • Neophyten S.198, Norbert Griebl (2020)
  • Taschenlexikon der Mittelmeerflora S.126, Ruprecht Düll, Irene Düll (2007)
  • The Book of Weeds S.160, Ken Thompson (2009)
  • Wintergemüse anbauen S.125, Burkhard Bohne (2018)
  • Wo der Pfeffer wächst S.301, Hansjörg Küster (1987)
  • kraut&rüben 12/2001, 2/2022 S.61

Geschichte und Geschichten

Erdmandeln werden in Südeuropa und Nordafrika angebaut, die Knollen dienen als Nahrungsmittel. Als Knabberei sind sie auf jedem Markt zu haben. Sie waren bereits den alten Ägyptern bekannt. In Rom wurde Erdmandelextrakt dem Olivenöl beigegeben. Nördlich der Alpen wurde aus den gerösteten Knollen ein Kaffeeersatz hergestellt. In einigen milden Regionen Deutschlands sind sie eingeschleppt worden und mittlerweile als Unkraut verschrien, da sie sich über Wurzelausläufer großflächig ausbreiten. Das funktioniert allerdings wirklich nur in Regionen die fast gar keinen Frost abbekommen. Normalerweise stirbt die Pflanze oberirdisch in der ersten Frostnacht ab. Danach können die Knollen geerntet werden, was eine etwas mühsame Angelegenheit ist, da sie sich zwischen den Wurzeln verbergen und kaum zu sehen sind. Eine weitere Herausforderung stellt die anschließende Reinigung dar. Am besten funktioniert das in einer Schüssel voll Wasser, in der die Knollen mit den Händen aneinander gerieben werden bis sich Erde und Wurzelreste abgelöst haben. Einige besonders schöne Knollen sollten für das kommende Jahr aufbewahrt werden, der Rest wird entweder einfach aufgegessen oder vermahlen als Nussersatz verbacken. Geschmacklich ist das eine gute Alternative für Menschen mit einer Nussallergie.

Erdmandeln können im Beet oder auch im Blumentopf gezogen werden, sollten aber erst gegen Ende Mai in die Erde kommen, da sie dann wesentlich schneller wachsen als bei früherer Kultur und die Ausfälle geringer sind. Die mit dem Zyperngras verwandte Pflanze ist ein Kind wärmerer Gegenden und dem muss Rechnung getragen werden. Nach zwei Wochen zeigen sich erste Triebspitzen und bald bilden die kräftig hellgrünen Blätter einen dichten Bestand. Im Laufe des Sommers beginnen sie sich über Wurzelsprosse auszubreiten, was aber nicht bedrohlich wird. Zur Blüte kommt die Erdmandel in unseren Breiten normalerweise nicht, die Sommer sind zu kurz.