Falsche Meerzwiebel (Ornithogalum caudatum)

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Weitere Namen

Geschwänzter Milchstern, Schwangere Zwiebel, Milchstern

Falsche Meerzwiebel, Wuchs (12.4.)
Falsche Meerzwiebel, Blütenknospe (8.8.)
Falsche Meerzwiebel, Blüte (31.8.)
Falsche »schwangere« Meerzwiebel (3.10.)
Falsche Meerzwiebel, Samen (2.12.)
Falsche Meerzwiebel, Samen

Botanischer Name

»Ornithogalum« von gr. ornithos - Vogel und gala - Milch, »caudatum«  geschwänzt von lat. cauda - Schwanz, Erstbeschreibung der Gattung Ornithogalum 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

False Sea Onion, Pregnant Onion

Familie

Liliengewächse, Liliaceae

Verbreitung

Südafrika

Wuchs

ausdauernd, immergrünes Zwiebelgewächs, Zwiebel bis zu 10cm durchmessend, nur mit den Wurzeln in der Erde, parallelnervige Blätter bis 70cm lang, Blütenstand bis 1m hoch

Standort

im Sommer halbschattig draußen, Kübelpflanze

Blütezeit

September, Oktober, November, Dezember

Blüte

traubiger Blütenstand, während der Blüte länger werdend, sechs weiße Blütenblätter mit je einem grünen Strich, der außen wie innen sichtbar ist

Fruchtreife

November, Dezember, Januar

Frucht

hellbraun abreifende Kapsel

Vermehrung

durch Tochterzwiebeln, die sich unter der Pergamenthaut der Mutterzwiebel bilden

Frosthärte

die Zwiebeln vertragen einige leicht frostige Tage, die Blätter sterben ab, sie wachsen aber schnell nach, wenn die Pflanze wieder warm steht, lieber rechtzeitig an einen hellen kühlen Ort im Haus stellen

Tierische Besucher

Bestäubung durch Schwebfliegen

Pflege

abgetrocknete Blütenstände lassen sich aus der Pflanze herausziehen, nicht zu trocken werden lassen sonst sterben die Blattspitzen ab und die Zwiebeln werden weich

Verwendbare Teile

Zwiebel ähnlich wie Aloe vera, bei Brand- und anderen Wunden wird die Heilung beschleunigt

Inhaltsstoffe

Cardenolide, Ornithogalosid, Polysaccaride

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.524, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Geschichte und Geschichten

Die Falsche Meerzwiebel mag es gesellig. Zu mehreren hockt sie in ihrem breiten Topf und ihre Speicherorgane wachsen zu beachtlicher Größe heran. Elegant schwingen sich die langen kräftig hellgrünen Blätter um die Zwiebeln herum. Unter der pergamentartigen Haut der Mutterzwiebeln bilden sich fortwährend kleine Tochterzwiebelchen die, wenn sie groß genug sind ihre Schutzhülle durchbrechen und zu Boden fallen, wo sie sich schnell bewurzeln und weiterwachsen. Im Sommer steht die Pflanze gerne an einem nicht zu sonnigen Platz im Garten, braucht um sich herum etwas Platz für ihre ausladenden Blätter. Ab September schiebt sie lange Blütenschäfte nach oben , die Blüten lassen sie eindeutig zum Milchstern werden. Je länger die Pflanze blühend draußen bleiben kann desto gedrungener bleibt die Blüte. Im Haus wird der Stängel durch die Wärme und das fehlende Licht sehr viel länger, fällt häufig um. Wenn erste Fröste zu erwarten sind muss die Südafrikanerin aber doch ins Haus, auch wenn sie kurzzeitig Temperaturen bis -5°C aushalten soll. Die Zwiebeln vertragen ein paar kalte Tage, die Blätter frieren komplett zurück, wachsen aber schnell nach. Die Pflanze kann warm und möglichst hell überwintert werden, sollte nicht komplett austrocknen, da sonst die Zwiebeln weich werden und die Blattspitzen vertrocknen.