Fieberklee (Menyanthes trifoliata)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Fieberklee, Austrieb (1.5.)
Fieberklee, Blüte (15.5.)
Fieberklee, Einzelblüte (19.5.)

Bitterklee, Sumpfklee, Wasserklee, Magenklee, Dreiblatt, Lungenklee

Botanischer Name

»Menyanthes« erster Namensteil ungeklärt »anthes« gr. blühend, »trifoliata« dreiblättrig, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Common Bog Bean

Familie

Bitterkleegewächse, Menyanthaceae

Verbreitung

Europa, gemäßigtes Asien, Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, fingerdicke Rhizome, kriechender Wuchs mit langen kahlen luftgefüllten Trieben, Blätter dreigeteilt derb, Blütenstand aufrecht bis 30cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, Ufer und Flachwasserzonen

Blütezeit

(April), Mai, Juni

Blüte

traubiger Blütenstand, Knospen rosa überlaufen, fünfzählige weiße Sternblüten, Blütenblätter zart behaart, duftend

Fruchtreife

September

Frucht

zweiteilige Kapselfrucht, schwimmfähige, eiförmige glatte braune Samen

Vermehrung

durch Teilung der Rhizome, Samen verbreiten sich am natürlichen Standort schwimmend

Frosthärte

teilweise absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

eventuell Ausbreitungsdrang begrenzen

Verwendbare Teile

Blätter frisch oder getrocknet, Tee wirkt speichel- und magensaftanregend, verdauungsfördernd, appetitanregend, schweißtreibend, Pflanze ist schwach giftig, nicht zu hoch dosieren, namengebene fiebersenkende Eigenschaften konnten nicht nachgewiesen werden, die jungen Blätter wurden im April/Mai zur Bierherstellung genutzt, die Wurzel im Winterhalbjahr getrocknet als Zusatz zum Mehl

Inhaltsstoffe

Bitterstoffglycoside, Gerbstoffe (bis zu 7%), Cumarine, Alkaloide (Gentianin), Loganin, Flavonoide, Eisen ,Kalium, Vitamin C

Status

anwesend

Literatur

  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.85, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.312, Deni Bown (1996)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.552, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.73, Heinz Görz (1987)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.178, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Kölbls Kräuterfibel S.76, Konrad Kölbl (1993)
  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • kraut&rüben 5/1996 S.53

Geschichte und Geschichten

Sümpfe und Flachwasserzonen am Gewässerrand sind die Heimat des Fieberklees. In den dauerfeuchten Boden senkt er seine Wurzeln. Die Triebe können recht lang werden, stehen nur selten aufrecht, meist liegen sie auf der Wasseroberfläche auf. Die Stängel sind hohl und mit Luft gefüllt, gehen also nicht unter. An günstigen Standorten kann ein regelrechtes Geflecht aus Pflanzen entstehen, das noch dichter wirkt, wenn die kleeartig dreigeteilten Blätter überall aufragen. An den Enden der Triebe bilden sich die Blüten. Im Knospenstadium sind sie rosa, stehen zu mehreren zusammen. Die geöffneten Blüten sind rein weiß. Die Kronblätter sind zugespitzt und biegen sich nach hinten um. Die ganze Blüte ist von einem weißen fusseligen Pelz überzogen und sollte unbedingt aus der Nähe betrachtet werden. Die Samen des Fieberklees sind in ein schwimmfähiges Gewebe eingelagert und werden mit der Strömung des Wassers verbreitet.

Die in der auch als Bitterklee bekannten Pflanze enthaltenen Bitterstoffe werden in der Naturheilkunde bei Magenbeschwerden und zur Anregung des Speichelflusses verwendet.