Fingerhut (Digitalis ambigua)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Großblütiger Fingerhut, Austrieb (6.4.)
Großblütiger Fingerhut, Blüte (19.6.)
Großblütiger Fingerhut, Blüte (5.6.)
Großblütiger Fingerhut, Samenkapseln (9.9.)

Großblütiger Fingerhut, Blassgelber Fingerhut

Botanischer Name

»Digitalis« geht wohl auf lat. digitale - Fingerhut als Schneiderwerkzeug zurück, »ambigua« von lat. ambiguus - zweideutig, angewendet auf Pflanzen deren taxonomische Zuordnung zweifelhaft war, synonyme Benennung Digitalis grandiflora, Erstbeschreibung 1770 durch Johan Andreas Murray (1740-1791) schwedischer Botaniker und Mediziner

Englischer Name

Yellow Foxglove

Familie

Rachenblütler, Scrophulariaceae

Verbreitung

Mittel- und Südeuropa

Wuchs

ausdauernd, Rosette im Austrieb steil aufgerichtet, Blätterschwach behaart, später glatt, Rosette liegt dann flach am Boden auf, Blütenstand einseitwendlich bis 1,2m hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, stickstoffreiche, eher feuchte Lehmböden bis etwa 1800m Höhe, Waldwiesen, Kahlschläge

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

gelb- weißlich bis rosa, röhrig- glockig, weich behaart, vormännlich, innen bräunliches Netzmuster, größte Blüten aller wilden Fingerhut-Arten

Fruchtreife

August, September

Frucht

aufrecht stehende mehrfächerige Kapsel mit vielen kleinen Samen

Vermehrung

durch Aussaat

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, der Austrieb ist leider bei Schnecken sehr beliebt

Pflege

entfernen des Blütenstandes nach der Blüte verlängert die Lebenszeit der Pflanze

Verwendbare Teile

streng geschützte Giftpflanze

Inhaltsstoffe

Cardenolide, Glycoside, Lanatosid, Glucoevatromonosid,

Status

anwesend

Literatur

  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.304, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Geschichte und Geschichten

Mein Großblütiger Fingerhut ist eher schüchterner Natur. Vielleicht behagt ihm der Standort nicht, vielleicht sind es die Schnecken, die ihm im Frühjahr, wenn er sich gerade durch die Erde gearbeitet hat, die jungen Blätter zernagen, er sieht jedenfalls eher kleinblütig aus und sehr zart. Die anfangs steil aufgerichteten Blätter sind deutlich längs gerippt, nur schwach behaart und von saftigem Grün. Im Frühsommer schiebt sich der Blütenstand in die Höhe, mit den einseitwendig angeordneten blassgelben Blüten, die sich von unten nach oben öffnen. Hummeln gehören zu den Bestäubern, verschwinden in den Fingerhüten auf der Suche nach Nektar.