Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Gamanderehrenpreis, Austrieb (3.4.)
Gamanderehrenpreis, Wuchs (18.5.)
Gamanderehrenpreis, Blüte (1.5.)
Gamanderehrenpreis, Einzelblüte (1.5.)

Männertreu, Frauenbiss, Augentrost, Wildes Vergissmeinnicht, Gewitterblümchen

Botanischer Name

»Veronica« unzureichend geklärte Herkunft, »hamaedrys« von gr. chamaidrys - Gamander, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Bird's Eye Speedwell, Germander Speedwell

Familie

Wegerichgewächse, Plantaginaceae

Verbreitung

Europa, Nordasien

Wuchs

ausdauernd, Ausläufer mit dichten Beständen bildend, Blätter gegenständig sitzend, oval, stumpf gekerbt, Blütenstand bis 25cm hoch, häufig liegend

Standort

sonnig bis halbschattig

Blütezeit

Mai, Juni, (Juli)

Blüte

mehrblütiger traubiger Blütenstand, nur selten stehend, meist liegend, anfangs intensiv blaue Blüten, die langsam verblassen, abends und bei Feuchtigkeit geschlossen, 5 Kronblätter, davon 2 seitlich angeordnet, die oberen beiden sind zu einer Art Fahne verwachsen und 1 schmaleres unten, mit zarter dunklerer Zeichnung, Staubblätter seitlich, Narbe mittig vorstehend

Fruchtreife

August, September

Frucht

dreieckig herzförmige Kapsel mit schüsselförmigen Samen

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, sonst oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Fliegen, Bienen und kleine Tagfalter

Pflege

leicht wuchernd, eventuell eindämmen

Verwendbare Teile

die mild schmeckenden jungen Blätter und Blüten eignen sich für Brotaufstriche oder als dekorative Elemente im Salat, Tee aus den blühenden Pflanzen kann bei leichten Magenverstimmungen hilfreich sein

Inhaltsstoffe

Aucubin (entzündungshemmend), Iridoide

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.339, Bobby J. Ward (1999)
  • Bienenweide und Hummelparadies S.141, Dave Goulson (2021)
  • Die Blüte S.265, Dieter Heß (1990)
  • Die Wildbienen Deutschlands S.358, Paul Westrich (2018)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.251, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)

Geschichte und Geschichten

Blau ist keine allzu häufige Farbe im Garten. Beim Ehrenpreis kommt sie relativ oft vor und auch wenn der Gamanderehrenpreis vom Wuchs her eine eher unauffällige Pflanze ist, leuchten sein Blüten doch in kräftigen Himmelsfarben. Mit langen Trieben, die manchmal schwer zu entwirren sind, breitet sich der Gamanderehrenpreis als Bodendecker aus. Wenn ihm etwas im Weg ist, legt er sich einfach darüber. Die kleinen leicht runzeligen Blätter sind annähernd herzförmig und am Rand leicht gebuchtet. Aus den Blattachseln wachsen die verzweigten Stängel mit den intensiv blauen Blüten. Sie öffnen sich bei Sonnenschein und schließen sich bereits am frühen Nachmittag wieder. Bei Regenwetter bleiben sie den ganzen Tag geschlossen. Die Blütenform ist typisch für die Gattung Ehrenpreis. Über zwei gleichförmigen seitlichen Kronblättern steht ein größeres, das vierte unten ist kleiner. Nach der Blüte ist von den Pflanzen nicht mehr viel zu sehen. Beim Unkraut jäten fallen gelegentlich die langen dünnen Triebe auf, die elastisch zurück schnellen, die kleinen Blätter wechseln ihre Farbe im Laufe des Sommers von frischem Grün zu rötlichen Tönen.