Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca)
Weitere Namen
Gelbes Grindkraut, Gelbblühendes Krätzkraut
Botanischer Name
»Scabiosa« von lat. scaber - rau, kratzig (scabi-Krätze, die Pflanze wurde als Mittel gegen Ekzeme verwendet), »ochroleuca« gr. ochroleucos - blassgelb, weißgelb, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Yellow Pincushion, Cream Scabious
Familie
Kardengewächse (Dipsacoideae)
Verbreitung
Südeuropa, östliches Mitteleuropa
Wuchs
kurzlebig ausdauernd, Grundblätter fiederschnittig, Stängelblätter gegenständig, weiche verzweigte Stängel, bis 1m lang, neigen zum Umfallen, kräftiges Rhizom mit spindelförmigen Fortsätzen
Standort
sonnig, eher magerer Boden, wild häufig auf Brachland, in Deutschland eher selten
Blütezeit
Juli, August, September, Oktober, (November), (Dezember)
Blüte
körbchenartige Blüte, von außen nach innen aufblühend, äußere Blüten mit einseitig verlängerten Kronblättern, hell gelb bis fast weiß
Fruchtreife
August, September, Oktober, November
Frucht
rund um den aufgewölbten Blütenboden angeordnete gerippte Achänen, am oberen Rand mit leicht gewelltem Kragen und kleinen erst roten, später braunen Borsten
Vermehrung
durch Vergrößerung des Rhizoms, Selbstaussaat (an zusagendem Standort auch sehr reichhaltig)
Frosthärte
teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen, Hummeln und Schwebfliegen
Pflege
die Blütenstängel verlängern sich bis zum Ende der Saison, liegen dann auf anderen Pflanzen auf, eventuell hochbinden oder einkürzen
Verwendbare Teile
zerdrückte Blätter wurden als Auflage bei Ekzemen (Krätze) verwendet
Inhaltsstoffe
Status
anwesend, Saatgut vorhanden
Literatur
- Blattrosetten S.38, Raimund Fischer (1997)
Geschichte und Geschichten
Das Gelbe Grindkraut ist eine eher kurzlebige Staude, die sich aber so reichhaltig versamt, dass sie im Garten nicht wieder verloren gehen sollte, wenn ihr die Verhältnisse einigermaßen zusagen. Sonnig muss der Standort sein und genug Wurzelraum haben, um den Samen Platz zum Keimen zu bieten. Die Jungpflanzen wachsen schnell, fangen bereits im Juni an zu blühen und hören damit erst wieder auf, wenn der Winter zu kalt wird. Bleibt es mild, sind sogar im Dezember noch einzelne Blüten zu sehen. Die sehr lange Blütezeit macht die Pflanze für Insekten attraktiv, besonders verschiedene Hummelarten sind den ganzen Sommer hindurch auf den Blüten zu finden. Sie schaukeln hin und her, da die verzweigten Stängel sehr dünn sind und sich im Laufe der Zeit immer weiter verlängern. Während ständig neue Knospen erscheinen, bilden sich an den hochgewölbten Körbchen bereits die Samen, kleine, gerippte Achänen mit einem Rüschenkragen. Sobald sie reif sind, lösen sie sich vom Blütenboden und werden durch Luftbewegung oder vorbei streifende Tiere in der Umgebung verstreut. Manche Samen keimen noch im Spätsommer und gehen als Sämlinge durch den Winter, die meisten erscheinen im folgenden Frühjahr.