Gelber Salbei (Salvia glutinosa)

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Weitere Namen

Gelber Salbei, Austrieb (13.4.)
Gelber Salbei, Blüte (16.9.)
Gelber Salbei, Blüte (21.9)

Klebriger Salbei

Botanischer Name

»Salvia« lat. salvus - gesund, »glutinosa« lat. glutinosus - klebrig, voller Leim, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturwissenschaftler

Englischer Name

Sticky Sage, Glutinous Sage, Jupiter's Distaff

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Mittel- und Südeuropa, in Höhenlagen bis etwa 1700m

Wuchs

ausdauernd, buschig aufrecht, Blätter breit lanzettlich gezähnt, Blütenstand bis 80cm hoch, ganze Pflanze mit klebrigen drüsigen Härchen besetzt, aromatisch duftend

Standort

halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Blüte

lang gezogene röhrige Blüte, Oberlippe bogig über der breiteren Unterlippe, gelb mit dunkler Zeichnung, Hummelblume

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Kelch als Fruchthülle bestehen bleibend, offene Klause mit je vier kugeligen braunen Samen

Vermehrung

durch Aussaat im Herbst (Kaltkeimer), Selbstaussaat, der drüsig behaarte Kelch bleibt im Fell von vorbei streifenden Tieren hängen

Frosthärte

oberirdisch bei längerer Kälte absterbend, sonst teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Hummeln, die mit ihrem langen Rüssel in den langen Kelch vordringen können, ihn aber gelegentlich auch von außen durchbeißen um an den Nektar zu gelangen, Futterpflanze für die Raupen von Eulenfaltern, Messingeule, Wasserdost-Goldeule

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr (auch wenn sie nicht zurück gefroren ist, dann wächst sie buschiger), nicht zu tief, die Vegetationsknospen liegen dicht über der Erde

Verwendbare Teile

Blätter wurden zur Aromatisierung von Landweinen genutzt, Tee möglich, eher Zierpflanze

Inhaltsstoffe

ätherische Öle

Status

anwesend

Literatur

  • Die Wildbienen Deutschlands S.350, Paul Westrich (2018)
  • Kräuter S.174, Burkhard Bohne (2010)
  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.243, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.156, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Bei Salbei kommt einem zunächst die Heilpflanze oder auch der Wiesensalbei in den Sinn, beide tragen blaue, selten rosa oder weiße Blüten. Anders der Gelbe Salbei, der blüht wie der Name vermuten lässt gelb. Er stammt aus dem südlichen Europa, kommt aber mit normaler Winterkälte bei uns gut zu Recht und kann an einem ihm zusagenden Standort recht alt werden. Die Vegetationsknospen befinden sich bei diesem Salbei über der Erde, er darf also nicht zu tief zurück geschnitten werden und der Rückschnitt sollte auch erst im Frühjahr erfolgen, wenn die Knospen anschwellen. Sollte der Winter ungewöhnlich streng sein, kann der Wurzelbereich mit einer Portion Komposterde geschützt werden, die reicht dann auch als Dünger für das kommende Jahr. Der Austrieb des Gelben Salbei erfolgt im April, die weichen herzförmigen Blätter sind von weichem Flaum überzogen. Wie bei Lippenblütlern üblich stehen sie kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel. An den Blättern und Stängeln befinden sich Drüsen, die ein klebriges Sekret absondern, daher auch der zweite Name der Pflanze, Klebriger Salbei. Im Hochsommer bildet sich ein lang gezogener Blütenstand mit quirlig in Etagen angeordneten Einzelblüten. Die reifen Samen verbleiben größtenteils in den Kelchen, die auch nach dem Abtrocknen noch klebrig sind und im Fell vorbei laufender Tiere hängen bleiben.