Gewöhnliche Katzenminze (Nepeta cataria)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Gewöhnliche Katzenminze, Jungpflanze (9.8.)
Gewöhnliche Katzenminze, Austrieb (14.3.)
Gewöhnliche Katzenminze, Blüte (12.7.)
Gewöhnliche Katzenminze, Samen

Katzenmelisse, Katzenkraut, Steinmelisse

Botanischer Name

»Nepeta« lat. Echte Katzenminze, wahrscheinlich etruskischer Herkunft (Städtenamen Nepet und Nepete), »cataria« von lat. catus - Katze, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Catnip, Catmint, Catwort

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

ausdauernd (eher kurzlebig), buschig aufrecht, Blätter oval, runzelig, gezähnt, graugrün und leicht pelzig, Stängel bis 60cm hoch, Blütenstand bis 70cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden

Blütezeit

(Juni), Juli, August

Blüte

kleine weiße Blüten mit deutlich verlängerter Unterlippe, rosa Zeichnung, in endständigen Scheinquirlen

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Klausenfrüchte

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

obere Pflanzenteile absterbend, Grundblätter meist grün überwinternd

Tierische Besucher

manche Katzen lieben diese Pflanze über alles, wälzen sich darin oder fressen sie sogar komplett runter

Pflege

Rückschnitt nach der Blüte, wenn sich die Pflanze nicht weiter aussamen soll, eventuell sichern, wenn Katzen zu sehr darüber herfallen

Verwendbare Teile

blühendes Kraut frisch oder getrocknet als Bestandteil von Teemischungen gegen Erkältungskrankheiten, Blätter zum Würzen von Eintöpfen, das ätherische Öl Nepetalacton hält offenbar Stechmücken fern

Inhaltsstoffe

Iridoide, Gerbstoffe, ätherische Öle (Citronellol, Citral, Geraniol, Nepetalacton), Pulegon. Actinidin, Kampfer

Status

anwesend

Literatur

  • Das neue BLV Buch der Kräuter S.69, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.297, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.317, Deni Bown (1996)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.555, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.212, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Kräuter S.150, Burkhard Bohne (2010)
  • New Kreüterbuch Cap.CLXV, Leonhart Fuchs (1543)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.220, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)

Geschichte und Geschichten

Die Katzenminze ist ein genügsames Kraut, das eher unauffällig irgendwo auftaucht und nach zwei, drei Jahren wieder verschwindet um sich einen anderen Platz zu suchen. Häufig bemerke ich sie erst, wenn mir beim Jäten der typische Duft in die Nase steigt, den sie bei jeder Berührung verströmt. Meist dauert es dann nicht lange, bis die Katze auftaucht und sich darum kümmert, dass die Pflanze nicht allzu groß wird. Sie frisst den Austrieb einfach bis zum Boden ab. Schade, denke ich und versuche, beim nächsten Mal einen Bogen um die Nepeta zu machen, damit sie ja nicht duftet...

Hat sie sich behaupten können, so beginnt sie im Hochsommer zu blühen, in Scheinquirlen, die sich um den Stängel gruppieren. Die kleinen Lippenblüten sind weiß mit rötlicher Zeichnung, was aber nur aus der Nähe zu sehen ist. Bienen und Hummeln summen um die Pflanze herum, holen den Nektar und erledigen die Bestäubung. Die Samen reifen in Klausenfrüchten, die sich nach dem Abtrocknen öffnen, so dass der Wind sie verteilen kann. Schon ganz kleine Jungpflanzen sind am Duft eindeutig zu identifizieren.