Gold-Braunwurz (Scrophularia chrysantha)

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Weitere Namen

Gold-Braunwurz, Winterruhe (23.12.)
Gold-Braunwurz, Blüte (31.3.)
Gold-Braunwurz, Blüte mit Grünglanz-Schmalbiene (Lasioglossum nitidulum) (11.4.)
Gold-Braunwurz, Samenstand (23.4.)
Gold-Braunwurz, reife Samenkapseln (5.6.)
Gold-Braunwurz, Samen

Mohnbrötchenblume

Botanischer Name

»Scrophularia« von spätlat. scrofulae - Halsdrüsen und ihre Geschwulste, Skrofeln ( die knotig verdickten Wurzeln wurden als Zeichen für eine Heilwirkung bei Drüsenschwellungen angesehen), »chrysantha« von gr. chrysos - Gold und gr. anthos - Blüte, Erstbeschreibung 1847 durch Edouard Spach (1801-1879) und Hippolyte Francois Jaubert (1798-1874), beide waren französische Botaniker

Englischer Name

Yellow Figwort

Familie

Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae

Verbreitung

Kaukasus, Anatolien

Wuchs

ausdauernd, kräftiger Wurzelballen, eher kurzlebig, weich behaarte unregelmäßig gezähnte Blätter, Rosette bis 20cm hoch, Blütenstand belaubt, bis 40cm hoch, bei Berührung intensiv nach Mohnbrötchen duftend

Standort

lichter Schatten, nährstoffreicher eher feuchter Boden

Blütezeit

April, Mai, Juni

Blüte

gelbe, fast kugelige Rachenblüten mit sehr kleiner Öffnung, in eng gedrängten endständigen Scheinquirlen zwischen weichen Deckblättern, Narbe und Staubgefäße schieben sich durch die Öffnung nach draußen

Fruchtreife

Juni, Juli

Frucht

vielsamige rundliche helle Kapselfrucht, die sich von der Spitze her öffnet und dann aussieht, wie der Schnabel eines kleinen Vogels

Vermehrung

Aussaat im Frühjahr oder direkt nach der Samenreife im Sommer, die Samen keimen dann sehr schnell und zuverlässig

Frosthärte

erstaunlich frosthart, trotz der weichen Blätter grün überwinternd

Tierische Besucher

Futterpflanze für die Raupe vom Braunen Mönch, Bestäubung durch winzige Wildbienenarten, die durch die Blütenöffnung passen

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

frühere Verwendung bei geschwollenen oder entzündeten Halslymphknoten (Skrofeln), ätherische Öle der Pflanze wirken antiviral

Inhaltsstoffe

Carvacrol, Pentadecanon, Isovaleraldehyd, Eucalyptol

Status

anwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Immer wieder tauchen Pflanzen auf, die für Überraschungen sorgen. Hier ist es der Duft nach Mohnbrötchen, den die kuschelig weichen Blätter beim Berühren verströmen und der verblüffend echt wirkt. An einem sonnigen Standort muss während des Sommers für ausreichend Feuchtigkeit gesorgt werden, sonst hängen die weichen Blätter schnell. Lichter Schatten gefällt der Pflanze eindeutig besser, aber auch da sollte es nicht zu trocken sein. Auch im Topf macht die Braunwurz eine gute Figur, kann dann so postiert werden, dass sie in Nasennähe steht... Die gelben Blüten erscheinen im Frühjahr noch vor dem Austrieb der neuen Blätter. In den rundlichen, schnabelartig zugespitzten Kapseln, die sich nach der Blüte entwickeln, befinden sich viele kleine helle Samen, die direkt nach der Reife ausgesät werden können. Sie keimen schnell und zuverlässig und die Jungpflanzen können schon im Herbst an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden. Trotz der weich behaarten Blätter überwintert die Goldbraunwurz komplett grün, hat auch mit Kahlfrost kein Problem, selbst wenn sie im Topf steht.