Goldlack (Cheiranthus cheiri)

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Weitere Namen

Goldlack, Sämlinge (21.4.)
Goldlack, Wuchs (16.2.)
Goldlack, Blüte (15.4.)
Goldlack, Samen

Gelbvögelein

Botanischer Name

»Cheiranthus« von gr. cheir - Hand und gr. anthos - Blüte, »cheiri« (1) von gr. cheir - Hand, (2) arab. kheyry, kairi - wohlriechende Pflanze, Erstbeschreibung durch Heinrich Johann Nepomuk von Crantz (1722-1799) österreichischer Botaniker

Englischer Name

Wallflower

Familie

Kreuzblütler, Brassicaceae

Verbreitung

Östliches Mittelmeergebiet, (Türkei, Syrien)

Wuchs

zwei- bis mehrjährige kurzlebige Staude, straff aufrecht wachsend etwa 25-30cm hoch, Blütenstand bis 50cm hoch, verlängert sich während der Blüte, wird dann so schwer, dass er kippt, besser vorher schon hochbinden

Standort

sonnig, nahrhafter, durchlässiger Boden

Blütezeit

(April), Mai, Juni, Juli

Blüte

von verwaschenem weiß über gelb, orange bis zu tiefem rot, vierzählige 2-3cm durchmessende Einzelblüten an sich verlängernder Blütenachse, intensiv duftend, Zuchtformen auch gefüllt

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

schmale Schote mit kleinen rundlichen Samen, teils hell, teil dunkel gefärbt

Vermehrung

durch Aussaat im Sommer, Blüte im Folgejahr, unter günstigen Bedingungen Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd bei nicht allzu strengen Frösten, bei andauernder Kälte erfrieren die Pflanzen

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln

Pflege

Aussaat und Aufzucht an geschütztem Standort, auspflanzen wenn die Sämlinge stark genug sind, Rückschnitt nach der Blüte verlängert das Leben der Pflanze, für die Samenernte sollte der kräftigste Samenstand ausreifen dürfen

Verwendbare Teile

Duftpflanze, früher naturheilkundlich bei Juckreiz, Geschwüren und Milzerkrankungen eingesetzt, sowie zur Förderung von Menstruation und Geburt, auf Grund der giftigen Inhaltsstoffe nicht zur Selbstmedikation geeignet

Inhaltsstoffe

herzwirksame Cardenolide (Cheiranthin)

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.369, Bobby J. Ward (1999)
  • Duftpflanzen S.47, Bernd Dittrich (1988)
  • Ein Garten der Düfte S.96, Helga Urban (1999)
  • New Kreüterbuch Cap.CLXXIIII, Leonhart Fuchs (1543)
  • Wildblumen im Hausgarten S.162, John Stevens (1987)

Geschichte und Geschichten

Noch während meiner Kindheit war der duftende Goldlack in fast jedem Garten zu finden, heute macht er sich ein wenig rar. Als kurzlebige Staude braucht er etwas mehr Aufmerksamkeit als manch andere Rabattenpflanze, häufig verschwindet er nach der Blüte sogar vollständig. Goldlack braucht einen geschützten Standort, da er ursprünglich aus Südeuropa stammt und sich nur bedingt mit unseren niedrigen Wintertemperaturen angefreundet hat. Meist wird er als als Zweijährige gezogen, im Frühsommer ausgesät entwickelt sich bis zum Herbst eine kräftige Pflanze die im darauf folgenden Sommer blüht. Sie sollte im Beet so stehen, dass sie leicht erreichbar ist, und beschnuppert werden kann. Der Blütenstand es Goldlacks wird im Laufe der Zeit immer länger und droht dann zu kippen, was eine Stütze sinnvoll macht. Soll die Pflanze sich selbst aussäen, bleibt der kräftigste Trieb stehen und darf ausreifen, alle anderen sollten zurück geschnitten werden, damit nicht zu viel Kraft für die Samenbildung verbraucht wird. Damit steigt die Chance, dass die Pflanze einen weiteren Sommer erlebt. Sät der Goldlack sich selbst aus, so taucht er häufig in Plattenfugen oder Mauerritzen auf, unter denen der Boden warm bleibt und sich Feuchtigkeit länger hält. Soll eine besonders schön blühende Pflanze sortenrein erhalten bleiben, lässt sie sich auch über Stecklinge vermehren. Dazu werden nach der Hauptblüte erscheinende kräftige Triebe von etwa zehn Zentimetern Länge abgeschnitten und von den unteren Blättern befreit. Die Stecklinge werden zu mehreren in Töpfe mit nährstoffarmer Erde gesteckt und mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen. Hell aber ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt, sollten die Triebe nach drei bis vier Wochen anfangen zu wachsen. Nach dem Entfernen der Abdeckung sollten sich die Jungpflanzen noch ein paar Tage an die Frischluft gewöhnen, ehe sie ausgepflanzt werden.