Hain-Ehrenpreis (Veronica sublobata)

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Weitere Namen

Hain-Ehrenpreis, Austrieb (28.2.)
Hain-Ehrenpreis, Blüte (29.2)
Hain-Ehrenpreis, Früchte (19.4.)

Hecken-Ehrenpreis, Seichtlappen-Ehrenpreis

Botanischer Name

»Veronica« bisher unzureichend geklärt, »sublobata« lat. sub - schwach, etwas und lat. lobátus - gelappt, Erstbeschreibung 1967 durch Manfred Adalbert Fischer (1942-) österreichischer Botaniker

Englischer Name

Familie

Wegerichgewächse, Plantaginaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

kurzlebige Einjährige, Keimung von Februar bis Ende März, wenige Zentimeter hoch, auf dem Boden aufliegend, bis 20cm lange Triebe mit wechselständigen, behaarten, efeuähnlichen Blättern, Blüten in den Blattachseln, verschwindet spätestens im Juni

Standort

offene Böden, sonnig bis halbschattig

Blütezeit

März, April, Mai

Blüte

einzelne, winzige hellblaue, leicht asymmetrische fünfzählige Blüte, an relativ langen Stielchen aus den Blattachseln

Fruchtreife

April, Mai, Juni

Frucht

winzige, rundliche Kapsel die fast ganz in den Kelchblättern verborgen ist

Vermehrung

Selbstaussaat

Frosthärte

Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Ameisen, Wollschweber

Pflege

ausreißen, wo die Pflanzen stören (lohnt nicht, da sie ohnehin schnell verschwinden)

Verwendbare Teile

junge Triebe in geringer Menge als Würze im Salat

Inhaltsstoffe

Iridoide, Flavonoide, Gerbstoffe

Status

anwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Eben noch war der Boden kahl, plötzlich überzieht ihn ein Teppich aus kleinen hellgrünen, efeuähnlichen Blättern. Je nach Verlauf des Winters kann das Ende Februar der Fall sein oder auch Anfang April. Der Hain-Ehrenpreis bliebe völlig unbemerkt, käme er allein daher, ein winziges Pflänzchen, das sich kaum fünf Zentimeter über den Boden erhebt und Triebe von etwa fünfzehn Zentimetern in die Welt hinaus schickt. Als überaus soziales Wesen tritt dieses zarte Frühlingspflänzchen aber immer in großen Gemeinschaften auf und lässt offene Beete im Nu ergrünen. Triebe, Blätter und Blütenknospen sind von hellen, weichen Haaren besetzt. Die Laubblätter sitzen wechselständig und fast ungestielt am dünnen Stängel, aus den Blattachseln wächst jeweils eine einzelne Blüte. An der Triebspitze stehen Blätter und Blüten gedrungen eng beieinander, der Stängel zwischen den Blattknoten wächst aber weiter und zieht das Ganze im Laufe der Zeit auseinander. Die Blüten sind typische Ehrenpreisblüten, was aber nur sehen kann, wer sehr, sehr dicht heran geht, denn sie haben einen Durchmesser von gerade mal zwei Millimetern und sind ganz zart hellblau. Während an der Triebspitze weitere Blätter und Knospen entstehen, reifen weiter hinten schon die Samen in kleinen rundlichen Kapseln. Bereits im Mai welkt das saftige Grün dahin, im Juni ist es verschwunden. Der Lebenszyklus des Hain-Ehrenpreis ist sehr kurz, er nutzt die Zeit der offenen Fläche im Frühjahr und ehe die übrige Vegetation richtig in Schwung kommt, hat er schon die Samen für's nächste Jahr in die Erde gebracht.