Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Hasenglöckchen, Austrieb (22.3.)
Hasenglöckchen, Blütenknospen (19.4.)
Hasenglöckchen, Wuchs (8.5.)
Hasenglöckchen, Blüte (22.4.)
Hasenglöckchen, unreife Samenkapseln (26.5.)
Hasenglöckchen, Samen

Waldhyazinthe

Botanischer Name

»Hyacinthoides« von gr. hyakinthodes- hyazinthenartig, »non-scripta« lat. nicht geschrieben

Englischer Name

Blue Bells

Familie

Liliengewächse, Liliaceae (Hyacinthaceae)

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernde Zwiebeln lange schmale parallelnervige Blätter, erst aufrecht dann auseinander fallend, Blütenstand bis 50cm hoch, im Sommer einziehend

Standort

halbschattig, normaler Gartenboden, gerne auch etwas feuchter

Blütezeit

April, Mai

Blüte

blaue (selten weiß oder rosa) etwa 2cm lange Glocken mit hochgeschlagenen Zipfeln, zu mehreren an einem Stängel von unten nach oben aufblühend, dabei den Stängel verlängernd

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

mehrfächerige Kapsel mit flachen, teils dunklen, teils hellen Samen

Vermehrung

durch Tochterzwiebeln, Selbstaussaat

Frosthärte

Zwiebeln frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und kleine Wildbienen

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

in Notzeiten sollen die Zwiebeln gekocht gegessen worden sein (wegen der giftigen Inhaltsstoffe nicht zu empfehlen), auch wurde aus den Zwiebeln ein Klebstoff gewonnen

Inhaltsstoffe

in den Blättern Pyrrolidine, in den Zwiebeln Inulin und Cardenolide

Status

anwesend

Literatur

  • Das Naturbuch für Neugierige S.38, Loki Schmidt (2010)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.541, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)
  • Wildblumen im Hausgarten S.88, John Stevens (1987)
  • kraut&rüben 5/1998 S.18

Geschichte und Geschichten

Im zeitigen Frühjahr erscheinen die schmalen, an Lauch erinnernden hellgrünen Blätter der Hasenglöckchen. An ihren natürlichen Standorten sind sie selten geworden, wie so viele unserer heimischen Wildblumen. Im Halbschatten von sommergrünen Hecken fühlen sie sich wohl und hängen im April ihre kleinen Glöckchen auf. Die können weiß, rosa oder blau gefärbt sein, wobei blau die häufigste Farbvariante ist. Die Blüten fühlen sich fleischig an, Die Kronblätter sind im oberen Bereich verwachsen, laufen unten in fünf zugespitzten Zipfeln aus. Die biegen sich leicht nach oben, was dem ganzen Blütenstand eine große Leichtigkeit verleiht. Die Stängel verlängern sich während und nach der Blüte, stehen mit den reifenden Samenkapseln etwas steif im Beet. Die trockenen Kapseln sind das letzte was von den Pflanzen noch zu sehen ist, wenn sie im Frühsommer einziehen und den Rest des Jahres unter der Erde verbringen. Der in den Blättern vorhandene leicht zähflüssige Saft kann bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen führen.