Hängepolsterglockenblume (Campanula poscharskyana)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Hängepolsterglockenblume, überwinternde Pflanze (14.1)
Hängepolsterglockenblume, Blütenknospen (5.6.)
Hängepolsterglockenblume, Blüte (12.6.)
Hängepolsterglockenblume mit Glockenblumenscherenbiene (23.6.)

Botanischer Name

»Campanula« lat. Glockenblume von campana - Glocke, »poscharskyana« nach Gustav Adolf Poscharsky (1832-1915) deutscher Botaniker, Erstbeschreibung 1928 durch Arpád von Degen (1866-1934) ungarischer Botaniker

Englischer Name

Serbian Bellflower, Trailing Bellflower

Familie

Glockenblumengewächse, Campanulaceae

Verbreitung

Balkangebiet

Wuchs

ausdauernd, vieltriebige Polster bildend, Blätter rundlich, glatt, leicht gezähnt oder gewellt, Blütentriebe flach um die Pflanze herum aufliegend, reich blühend

Standort

sonnig bis halbschattig, kommt aber auch in schattigen Bereichen zu Recht, eher magerer Boden ohne Staunässe, setzt sich gerne in Mauerfugen oder zwischen Wegplatten

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, (September), (Oktober), (November),(Dezember)

Blüte

bis 25cm lange aufliegende Stängel mit aufgereihten Blüten. Kelchblätter und Außenseite der Kronblätter locker borstig behaart, meist fünfzählige sternartig geöffnete Glocke, nicht hängend, leicht variierende Blautöne, heller Schlund, im Herbst teilweise Nachblüte

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine Streukapsel mit seitlichen Öffnungen, viele winzige Samen

Vermehrung

durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat, die Sämlinge können in der Blütenfarbe leicht variieren

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen (Glockenblumen-Scherenbiene)

Pflege

nach der Blüte Blütentriebe entfernen (lassen sich leicht ausreißen)

Verwendbare Teile

Blüten und Blätter sind essbar, die Blüten ergeben hübsche Farbtupfer im Salat oder auf Kuchen

Inhaltsstoffe

in der Wurzel Inulin, in den Blättern Vitamin C

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.60, Bobby J.Ward (1999)
  • Gartenlust und Gartenfrust S.84, Heide Rau, Marion Nickig (2004)

Geschichte und Geschichten

Elf Monate im Jahr besteht diese eher kleinwüchsige Glockenblume aus einem Polster aus fast runden Blättern, während der übrigen vier Wochen im Frühsommer explodiert sie förmlich und wird zu einem Meer aus kleinen blauen Glocken. Die Größe der Pflanze verdoppelt sich dabei, da die Blüten an etwa zwanzig Zentimeter langen Trieben aufgereiht sind, die sich flach auf den Boden legen, von Mauern oder aus Ampeln herunter hängen und kaum zu bändigen sind. Große Ansprüche an Boden oder Licht stellt die Hängepolsterglockenblume nicht, bei Schnecken ist sie höchstens als Versteck beliebt und wenn die Blütezeit vorbei ist, lassen sich die dünnen Stängel ganz einfach herausreißen. Übrig bleibt das friedliche grüne Polster, das jetzt neue Blätter treibt und den Rest des Jahres den Boden bedeckt hält. Manchmal tritt im Spätsommer oder Herbst eine schwache Nachblüte auf. In milden Wintern finden sich sogar um Weihnachten herum noch einzelne Blüten.