Indische Minze (Mentha species)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Indische Minze, Austrieb (17.4.)
Indische Minze, Wuchs (13.6.)
Indische Minze, Blüte (6.8.)

Botanischer Name

»Mentha« in Anlehnung an die griechische Nymphe Minthe, die von den Göttern in eine Pflanze verwandelt wurde

Englischer Name

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Kulturpflanze

Wuchs

ausdauernd, Wurzelausläufer bildend, im Austrieb rötlich überlaufen, aufrechter Wuchs, Stängel vierkantig, Blätter schmal lanzettlich, kreuzgegenständig, leicht gezähnt, kaum behaart, Blütenstand bis 60cm hoch

Standort

halbschattig, nahrhafter, nicht zu trockener Boden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

vierkantiger, rot überlaufener Stängel, kreuzgegenständige Laubblätter bis unter den ährenartigen Blütenstand, eng gedrängte winzige blass lila Blüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Vermehrung

durch Teilung der Rhizome (auch kurze Wurzelstücke bewurzeln leicht) oder Stecklinge, die können entweder direkt in die Erde gesteckt und für einige Zeit mit einer durchsichtigen Haube abgedeckt werden, oder aber in Wasser gestellt werden bis sie Wurzeln bilden

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Fliegen, Käfer, Bienen und Hummeln

Pflege

Schnitt kurz vor der Blüte, zum Trocknen, Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

frische Blätter für Tee, Joghurt, Salate, Blüten zum Ansetzen von Minzblütenessig, getrocknete Blätter für Tee, die frischen Blätter lassen sich gut einfrieren ohne an Aroma zu verlieren

Inhaltsstoffe

Menthol, Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpene

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Das Mythische in der Natur S.50, Stefan Demuth (2012)
  • Die Weisheit der Natur S.34, Werner Telesko (2001)
  • Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.124, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
  • Kräutermärchen S.109, Folke Tegetthoff (1998)
  • Symbolik der Pflanzen S.217, Marianne Beuchert (1996)
  • Wildpflanzen auf unserem Tisch S.54, Dagmar Lánská (1990)

Geschichte und Geschichten

Die Indische Minze hat ein sehr ausgewogenes Aroma, was sie für Tee genauso geeignet macht, wie für unterschiedliche Verwendungen in der Küche. Die eher schmalen, im Austrieb rot überlaufenen Blätter sind kaum behaart, bilden schnell einen dichten Bestand, der sich den ganzen Sommer hindurch beernten lässt. Minzen neigen auf der Suche nach Nährstoffen dazu, sich unterirdisch fortzubewegen. Sie sollten im Garten an Stellen gepflanzt werden, wo dieser Ausbreitungsdrang nicht stört. Hin und wieder eine gute Portion Kompost versöhnt die Pflanze mit ihrem Standort. Alle paar Jahre sollten Minzen ohnehin neu gesetzt werden, sie wachsen dann einfach besser. Ein paar Wurzelrisslinge reichen aus, um am neuen Standort Fuß zu fassen. Da Minzen sich untereinander leicht kreuzen, hat es wenig Sinn, sie aus Samen zu ziehen, da das Aroma der Nachkommen häufig zu wünschen übrig lässt. Im Frühsommer beginnt die Minze zu blühen. Die Triebe verzweigen sich und winzige rosa farbene Blüten stehen dicht an dicht in ährenartigen Blütenständen. Fliegen und verschiedene Käfer werden von dem Duft angezogen, aber auch Bienen und Hummeln mögen Minzblüten. Geerntet wird im Allgemeinen kurz vor der Blüte, dann ist das Aroma am stärksten. Für den winterlichen Teevorrat werden die Triebe ebenerdig abgeschnitten, die unschönen Blätter entfernt und das Ganze schattig und trocken aufgehängt oder im Ofen bei niedriger Temperatur getrocknet. Frische Blätter lassen sich gut einfrieren ohne an Aroma zu verlieren. Die Blüten selbst lassen sich ebenfalls verwerten, zum Beispiel um einen milden Blütenessig anzusetzen, der jedem Salat eine sehr frische Note gibt. Nach dem Rückschnitt treibt die Minze schnell wieder aus, lässt sich bis in den Spätherbst frisch ernten. Erst kräftigere Fröste beenden die Saison.

Kulinarisches

Joghurtdip

Zutaten

  • 200 ml Naturjoghurt
  • 50 ml Creme Fraiche
  • 2 etwa 15cm lange Minztriebe
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 1 El Zitronensaft (optional)

Zubereitung

  • Die Minzenblätter vom Stiel zupfen, fein hacken und mit den übrigen Zutaten verrühren
  • Der Dip passt gut zu Ofengemüse oder Pellkartoffeln


Minzsirup

  • 600 g Zucker
  • 1 l Wasser
  • 10 etwa 20cm lange Minztriebe
  • 1 unbehandelte Zitrone


  • Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, fünf Minuten köcheln lassen, dann abkühlen
  • die Minzblätter von den Stängeln zupfen, die Zitrone in Scheiben schneiden, beides in ein Gefäß geben und mit dem Sirup übergießen
  • das Gefäß verschlossen an einem kühlen Ort (Keller) eine Woche stehen lassen, gelegentlich schütteln
  • die Flüssigkeit abseihen, bis zum Sieden erhitzen (nicht kochen) und in saubere Flaschen füllen, sofort verschließen und abkühlen lassen