Jakobs- Greiskraut (Senecio jacobea)

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Weitere Namen

Jakobs-Greiskraut, Sämling (7.5.)
Jakobs-Greiskraut, überwinterte Rosette (31.3.)
Jakobs-Greiskraut, Blüte (12.6.)
Jakobs-Greiskraut, Blüte mit Hosenbiene (23.6.)
Jakobs-Greiskraut, Samenstand (12.7.)
Jakobs-Greiskraut, Samen

Jakobs-Kreuzkraut

Botanischer Name

»Senecio« von lat. senex - Greis (wegen des weißhaarigen Pappus der Samen), »jacobea« beschreibt die Blütezeit rund um den Namenstag des Heiligen Jakob, Erstbeschreibung durch Gottfried Gaertner (1754-1825) deutscher Botaniker

Englischer Name

Ragwort, Nationalpflanze der Isle of Man, dort als Cushag bekannt

Familie

Korbblütler, Asteraceae

Verbreitung

Europa, Asien

Wuchs

zwei- bis mehrjährig, rosettig, gebuchtete Grundblätter, Blütenstand bis 1m hoch, nach der Samenreife meist absterbend

Standort

sonnig, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, (Oktober), (November)

Blüte

verzweigter, steifer Blütenstand (aufrechte Doldentraube), bis zu den Blüten beblättert, gelbe Körbchen mit einem lockeren Kranz Zungenblüten, nach der Bestäubung verfärben sich die Röhrenblüten ins bräunliche, werden von Bestäubern dann nicht mehr angeflogen

Fruchtreife

August, September

Frucht

Achäne mit rauhaarigem Pappus

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

Herbstrosetten grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen und Schwebfliegen, Futterpflanze der Raupen vom Jakobskrautbären

Pflege

nach der Blüte zurückschneiden, wenn sich die Pflanze nicht weiter ausbreiten soll, wird gelegentlich von Rostpilzen befallen

Verwendbare Teile

Giftpflanze, leberschädigende Inhaltsstoffe in der ganzen Pflanze, die auch beim Trocknen erhalten bleiben

Inhaltsstoffe

Pyrrolizidinalkaloide (Jacobin), Oxalsäure, Flavonoide (Rutin), Cumarin

Status

anwesend

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.131, Dave Goulson (2021)
  • Die Blüte S.205, Dieter Heß (1990)
  • Die Unkräuter in meinem Garten S.147, Wolf-Dieter Storl (2018)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.621, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.654, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Heilsam bis Tödlich S.119/124, Jan Grossarth (2022)
  • Kluge Pflanzen s.128, Volker Arzt (2009)
  • New Kreüterbuch Cap.CCLXXXIII, Leonhart Fuchs (1543)
  • The Book of Weeds S.135, Ken Thompson (2009)
  • Weeds S.112, Richard Mabey (2010)
  • kraut&rüben 6/2021 S.64

Geschichte und Geschichten

Das in Mitteleuropa heimische Jakobs-Greiskraut ist in einer sommerlichen Wiese ein durchaus hübscher Anblick. Die steifen, verzweigten Stängel enden in einem ganzen Strauß leuchtend gelber Blüten, die über mehrere Wochen hinweg geöffnet bleiben. Wächst das Greiskraut auf einer Weide, so bleibt es vom Vieh normalerweise unbehelligt. Geruch und Geschmack des Krautes machen dem Futtersuchenden schnell klar, dass er hier Abstand halten sollte. Die ganze Pflanze enthält eine recht hohe Konzentration von Pyrrolizidinalkaloiden, Stoffen, die die Leber so stark schädigen können, dass sie ihren Dienst quittiert. Diese Gifte bleiben auch dann wirksam, wenn die Pflanze getrocknet, also zu Heu verarbeitet wird. Während die Tiere das frische Grün verschmähen, nehmen sie es im Trockenfutter auf, so dass Vergiftungen auftreten können. Selbst in Honig und Milch sind die Gifte nachweisbar. Manche Tiere machen sich die abschreckende Wirkung des Kreuzkrautes zu Nutze. Der Jakobskrautbär, ein hübscher kleiner Schmetterling, legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Raupen reichern das Gift in ihren Körpern an. Das schadet ihnen selbst offenbar nicht, macht sie aber ungenießbar für Vögel und andere Fressfeinde.