Japan Mahonie (Mahonia japonica)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Japan Mahonie, Austrieb (8.5.)
Japan Mahonie, Austrieb (6.5.)
Japan Mahonie, Blüte (29.10.)
Japan Mahonie, Fruchtansatz und Austrieb (5.5.)
Japan Mahonie, reife Früchte (17.6.)

Botanischer Name

»Mahonia« nach Bernard MacMahon (1775-1816), amerikanischer Botaniker irischer Herkunft, »japonica« japanisch, Erstbeschreibung 1821 durch Augustin Pyrame de Candolle (1778-1841) schweizer Botaniker

Englischer Name

Japanese Mahonia

Familie

Berberitzengewächse, Berberidaceae

Verbreitung

Japan, Ostasien

Wuchs

ausdauernd, mehrtriebiger Strauch mit langen gefiederten Blattspreiten, Einzelblätter am Rand in spitzen Dornen auslaufend, bis 2m hoch, Blütenstand endständig

Standort

halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(November), Dezember, Januar, (Februar)

Blüte

aufrechte Traube mit gelben Blüten, intensiv honigartig duftend, die Honigdrüsen sind paarig an den Staubfäden angeordnet

Fruchtreife

Juni, Juli, hier im Garten 2019 erstmals Fruchtansatz

Frucht

bläulich bereifte Beeren in langen Rispen, die unter dem Gewicht der Beeren nach unten hängen, die kernlosen Beeren sind von einer Wasser abweisenden Schicht umhüllt und schwimmfähig

Vermehrung

Frosthärte

frosthart bis etwa -15°C, bei niedrigeren Temperaturen zurückfrierend, Wurzel hält tiefere Temperaturen aus

Tierische Besucher

die Blüte beginnt zwar zu einer für Insekten ungünstigen Zeit, zieht sich aber bis in den März hin, sobald Honigbienen unterwegs sind, belagern sie die Blüten

Pflege

entfernen der abgestorbenen Blätter, die sonst herumliegen und stechen, bei länger anhaltendem Frost unter -10°C ist eine Abdeckung sinnvoll

Verwendbare Teile

Duftpflanze, die Beeren sind essbar, lassen sich zu Saft (sehr sauer), Gelee oder Sirup verarbeiten

Inhaltsstoffe

Berberin in allen holzigen Teilen, ätherische Öle in den Blüten, in den Früchten Vitamin C, Anthocyane

Status

anwesend

Literatur

  • Ein Garten der Düfte S.132, Helga Urban (1999)
  • Mein Garten S.409, Vita Sackville-West (1951-1958)
  • Thoughtful Gardening S.23, Robin Lane Fox (2010)

Geschichte Und Geschichten

In milden Jahren, wenn der Herbst nicht enden will und mit ein paar kälteren Einbrüchen direkt in den Frühling übergeht, blüht die Japanmahonie tatsächlich zu Weihnachten. Die leuchtend gelben Blütenkerzen stehen dann über den langen stechenden Blattspreiten und ihr intensiver Honigduft hängt meterweit wahrnehmbar in der Luft. Hin und wieder schaut ein aus der Zeit gefallenes Insekt vorbei und labt sich am Nektar. Sollte die Temperatur dann doch unter -10°C fallen ist es leider vorbei mit dem goldenen Schmuck. Der Strauch selbst verträgt noch etwas tiefere Temperaturen, die Blüten jedoch nicht. Erst bei lang andauerndem strengem Frost erfrieren auch die Blätter, fallen im Frühjahr ab und stechen jeden der ihnen zu nahe kommt. Auch wenn der Strauch im Frühjahr aussieht, als hätte er das Leben ausgehaucht, sollte nicht zu schnell zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden, manchmal besinnt er sich und treibt im Juli doch wieder aus. Da die Japanmahonie das ganze Jahr über grün bleibt, sollte sie nicht in der prallen Sonne stehen. Erstaunlich gut kommt sie mit schattigen Lagen zurecht, bleibt allerdings eher klein.

Kulinarisches

In dem seltenen Fall, dass an der Japan-Mahonie Früchte ausreifen, lassen diese sich durchaus in der Küche verwenden. Die rohen Früchte sind sehr sauer, in Sirup eingekocht sind sie eine schmackhafte Zutat in Joghurt oder Obstsalat.

Mahonien-Beeren-Sirup

Zutaten

  • 250 g Mahonien-Beeren
  • 500 ml Wasser
  • 500 g Zucker


  • Wasser und Zucker aufkochen, fünf Minuten köcheln und anschließend abkühlen lassen
  • Mahonien-Beeren verlesen, eventuell waschen (dann gut abtrocknen lassen), in ein Gefäß entsprechender Größe geben und mit dem Sirup übergießen (die Beeren bleiben trocken und schwimmen an der Oberfläche)
  • das verschlossene Gefäß etwa drei Wochen im Kühlschrank durchziehen lassen, im oberen Bereich färbt sich die Flüssigkeit lila
  • Sirup mit Früchten kurz aufkochen, entweder mit Früchten oder getrennt in saubere Gläser füllen und sofort verschließen