Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)

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Weitere Namen

Jiaogulan, Jungpflanze (10.8.)
Jiaogulan, Blüte (12.8.)
Jiaogulan, Samen

Amachazuru (Süße Teeranke), Xiancao (Kraut der Unsterblichkeit)

Botanischer Name

»Gynostemma« gyno von gr. gyne Weib und »stemma« gr. Kranz, Binde, »pentaphyllum« von gr. pente - fünf und gr. phyllon - Blatt, fünfblättrig, Erstbeschreibung 1406 durch Zhu Xiou in der Ming-Dynastie, westliche Erstbeschreibung 1784 als Vitis pentaphylla durch Carl Peter Thunberg, 1825 geändert in Gynostemma simplifolium durch Carl Ludwig Blume (1796-1862) deutsch-niederländischer Botaniker, endgültige Namensgebung 1902 durch Makino Tomitaro (1862-1957) japanischer Botaniker

Englischer Name

Jiaogulan

Familie

Kürbisgewächse, Cucurbitaceae

Verbreitung

China, Japan, Thailand, in Höhenlagen bis 3000m

Wuchs

ausdauernd, sehr frohwüchsige Kletterpflanze Blätter fünfteilig, gezähnt, Blattoberfläche unregelmäßig mit kurzen borstigen Haaren besetzt

Standort

halbschattig windgeschützt, nahrhafte Erde, Kübelpflanze nicht austrocknen lassen

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

unauffällige kleine grünliche Sternblüten in den Blattachseln

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine dunkelgrüne bis schwarze Beeren mit heller Zeichnung

Vermehrung

durch Teilung der Rhizome oder Aussaat im Frühjahr

Frosthärte

soll bis -18°C frosthart sein, zieht im Herbst ein und kann dann frostfrei und dunkel stehen, bis der neue Austrieb sichtbar wird

Tierische Besucher

im Freiland überwinterte Pflanzen werden leicht Opfer der ersten Schnecken

Pflege

Pflanze treibt schon ab Mitte Januar neu aus, kann dann geteilt werden, was geschehen sollte ehe sie richtig anfängt zu wachsen, hell und warm stellen bis sie nach draußen kann

Verwendbare Teile

Blätter frisch oder getrocknet, wirkt kreislaufregulierend, kräftigt das Immunsystem, Tee oder Extrakt bei Magengeschwüren, Bronchitis oder Diabetes, zur allgemeinen Stärkung täglich ein Blatt knabbern, als würzende Zutat in Salaten

Inhaltsstoffe

mehr als 80 verschiedene Saponine, Gypenoside, Glycosid Ginsenosid Rh2, Aminosäuren, Vitamine, Mineralien

Status

anwesend

Literatur

  • Kräuter S.132, Burkhard Bohne (2010)
  • kraut&rüben 8/2007 S.34, 11/2008 S.15, 3/2018 S.68

Geschichte und Geschichten

In den bergigen Regionen Südchinas wird der Jiaogulan bereits seit Jahrhunderten verwendet, erste Aufzeichnungen stammen aus dem 13.Jahrhundert. Er gilt dort als Kraut der Unsterblichkeit. Erst in jüngerer Zeit ist diesen Gerüchten auf den Grund gegangen worden und dabei stellte sich heraus, dass das zarte Kraut viele Stoffe enthält, die dem Ginseng sehr ähnlich sind. Das erklärt seine positive Wirkung auf alle möglichen körperlichen Gebrechen. Jeden Tag ein Blatt zu knabbern soll das Allgemeinbefinden deutlich verbessern. Wie dem auch sei, der Pflanze beim Wachsen zuzusehen ist schon beeindruckend genug. Bereits im Januar schiebt sie erste Triebe aus der Erde, braucht dann genügend Licht und Feuchtigkeit. Handelt es sich um ein älteres Exemplar ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Wurzeln zu teilen. Später ist es nahezu unmöglich, das Gewirr von dünnen Ranken auseinander zu kriegen, dann hilft nur ein radikaler Rückschnitt. Der würde die Pflanze nicht stören, innerhalb kurzer Zeit ist sie wieder so groß wie vorher, wächst den ganzen Sommer hindurch ohne Unterbrechung. In den Blattachseln erscheinen die unauffälligen kleinen Sternblüten, auf die erst dunkelgrüne dann fast schwarze Beeren folgen. Erst im Spätherbst stellt der Jiaogulan auf Grund der kürzeren Tage sein Wachstum ein. Den Winter verbringt er lieber unter der Erde. Ein ausgepflanztes Exemplar hat die letzten (zugegeben milden) Winter gut überstanden. Leider hat es sich mit seinem frühen Austrieb zum begehrten Futter der ersten Schneckeninvasion gemacht und denen wahrscheinlich zu ewigem Leben verholfen...