Judenbart (Saxifraga stolonifera)

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Weitere Namen

Judenbart, überwinterte Rosette (10.3)
Judenbart, Blüte (4.7.)
Judenbart, Blüte (17.6.)

Kriech-Steinbrech, Hängender Steinbrech

Botanischer Name

»Saxifraga«  von lat. saxum - Fels, Stein und frangere - brechen, »stolonifera« Ausläufer bildend, von lat. stolonis - Wurzelspross, Erstbeschreibung 1774 durch William Curtis (1746-1799) englischer Botaniker

Englischer Name

Mother of Thousands, Creeping Rockfoil, Roving Sailor, Wandering Jew

Familie

Steinbrechgewächse, Saxifragaceae

Verbreitung

China, Japan, Korea, in Kultur seit 1771

Wuchs

ausdauernd, rundliche gebuchtete Blätter, oberseits grün mit heller Zeichnung, unterseits rötlich, Stängel und Austrieb weich behaart, Ausläufer bildend

Standort

halbschattig bis schattig,

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, August

Blüte

in zarten Rispen angeordnete fünfzählige weiße Blüten mit roter Zeichnung, die zwei unteren Blütenblätter sind deutlich größer als die oberen drei

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

Vermehrung

durch Tochterpflanzen, die sich rund um die Mutter bilden und bewurzeln

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Pflege

kaum Pflege nötig, guter Bodendecker, auch als Ampelpflanze geeignet

Verwendbare Teile

in Japan werden die Blätter roh oder gekocht als Gemüse verwendet

Inhaltsstoffe

Quercetin, Vitamine

Status

anwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Kriechender Steinbrech und Hängender Steinbrech sind beides Namen, die die Pflanze gut charakterisieren. Ähnlich wie Erdbeeren schickt auch dieser Steinbrech seine Kinder an langen dünnen »Nabelschnüren« in die Welt hinaus. Die Jungpflanzen bewurzeln sich leicht, sobald sie dazu in der Lage sind und können im Laufe der Zeit größere Flächen mit ihrem dichten Blattgewirr überziehen. Die einzelnen Rosetten lösen sich in der Menge scheinbar auf. Sie werden dabei nicht höher als fünf bis zehn Zentimeter und bilden in schattigen Lagen einen immergrünen Bodendecker. Die Blätter fühlen sich sukkulent an, ihre Oberfläche ist von mattem hellem Grün, die Unterseite hingegen rosa. In Japan werden die jungen Blätter als Gemüse verwendet, bei uns ist der Steinbrech eher als Zierpflanze bekannt, wird häufiger im Haus als im Freiland gehalten, erweist sich aber als erstaunlich frostfest. Im Frühsommer wachsen aus den einzelnen Rosetten etwa dreißig Zentimeter hohe dünne Stängel, die sich im oberen Bereich verzweigen und kleine weiße Blüten mit zarter Maserung tragen. Die Blütenform ist typisch für Steinbrechgewächse.

Die Pflanzen enthalten Quercetin, einen Stoff, der auf seine krebshemmende Wirkung untersucht wird.