Knoblauchgamander (Teucrium scordium)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Knoblauchgamander, Wuchs (9.10.)
Knoblauchgamander, Wuchs (21.8.)
Knoblauchgamander, Blüte (7.7.)

Lauchgamander, Lachen-Knoblauch

Botanischer Name

»Teucrium« unklare Deutung, möglicherweise ortsbezogen auf Troas in Nordwest-Kleinasien, »scordium« von gr. scorodon, scordon - Knoblauch

Englischer Name

Water Germander

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Europa, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, unterirdische Ausläufer bildend, kleine ovale Blätter leicht runzelig, grob gelappt, Blütenstand bis 25cm hoch, ganze Pflanze nach Knoblauch riechend

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, eventuell Topfkultur, da die Pflanze im Beet leicht überwuchert wird

Blütezeit

Juli, August, September

Blüte

kurz gestielte Blüten in den Blattachseln, blass lila mit deutlich vergrößerte Unterlippe

Fruchtreife

August, September

Frucht

winzige, bei Reife offene Klausenfrucht

Vermehrung

durch Ausläufer

Frosthärte

teilweise grün überwinternd, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln, Bienen, Schwebfliegen

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr, bei Topfkultur nicht austrocknen lassen (auch im Winter gelegentlich gießen)

Verwendbare Teile

Blätter, blühende Triebe zur Wundheilung, Tee aus den Blättern wirkt magenstärkend und schweißtreibend, ebenso in Wein eingelegte Triebe (1 Esslöffel pro Tag), volksheilkundlich bei Atemwegserkrankungn

Inhaltsstoffe

ätherische Öle,

Status

anwesend

Literatur

  • Blumen und Kräuter, geheimnisvolle Namen... S.80, Ulrich Völkel (2010)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.247, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.212, Adelbert von Chamisso (1827)

Geschichte und Geschichten

Knoblauchgamander ist gut in einem hohen Topf oder einer weiten Schale aufgehoben, da er dort unbehelligt seinen kriechenden Wuchs ausleben kann. Im Beet würde er schnell überwuchert. Die Pflanze ist komplett frosthart, ein Teil der Blätter bleibt im Winter grün. Im Frühjahr kann alles unansehnliche weg geschnitten werden, der frische Austrieb lässt nicht lange auf sich warten. Beim Reiben an den Blättern breitet sich deutlicher Knoblauchduft aus, was nicht recht zu der kleinen Pflanze passen will. Nach oben wächst der Gamander kaum, eher nach unten, wenn er über den Rand seines Topfes hinaus will. An den frischen Trieben wachsen die zart lila Blüten, wie auch bei anderen Gamander-Arten üblich mit deutlich vergrößerter Unterlippe. was hier so ausgeprägt ist, dass von der Oberlippe kaum etwas zu sehen ist. Bienen und Hummeln stört das wenig, die Unterlippe reicht ihnen als Landeplatz. Wo die Pflanze wild wächst, wird sie gern von Kühen gefressen, die dann eine leicht nach Knoblauch riechende Milch geben.