Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Kriechender Hahnenfuß, Austrieb (20.4.)
Kriechender Hahnenfuß, Bestand (18.5.)
Kriechender Hahnenfuß, Blüte (24.5.)
Kriechender Hahnenfuß, Blüte (10.5.)
Kriechender Hahnenfuß, Fruchtstand 24.5.)

Butterblume

Botanischer Name

»Ranunculus« lat. Fröschchen (Bezug nehmend auf den feuchten Lebensraum der meisten Hahnenfußgewächse), »repens« lat. kriechend, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Creeping Buttercup

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa, Asien, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, sehr fest bis 50cm tief verwurzelt, die fast weißen Wurzeln sind mit feinkörniger Stärke gefüllt, um eine ungleichmäßige Wasser- und Nährstoffzufuhr auszugleichen, oberirdisch flächendeckend Ausläufer bildend, die sich an den Blattknoten bewurzeln, doppelt dreiteilige dunkelgrüne Blätter häufig mit weißer Zeichnung, Blütenstand bis 25cm hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

April, Mai, Juni, Juli, (August), (September)

Blüte

fünfzählige offene Schalenblüten, viele gelbe Staubgefäße, die sich zunächst eng an die Narben anschmiegen und später auf den Kronblättern aufliegen, Fruchtblätter mittig in einer Art Knäuel zusammen stehend, Blütenstängel auf gemähten Flächen sehr kurz, bei freiem Wuchs bis ca 25cm hoch, die Blüten produzieren nur wenig Nektar, aber viel Pollen, der bis zu 28% Proteine enthält

Fruchtreife

Juli, August, September

Frucht

kugeliger aus kleinen Nüsschen zusammengesetzter Fruchtstand

Vermehrung

hauptsächlich durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

durch Ausläufer stark wuchernd, daher rechtzeitig ausreißen wo er im Wege ist, die Wurzeln sind nur sehr schwer aus anderen Pflanzen heraus zu holen

Verwendbare Teile

schwach giftig

Inhaltsstoffe

Anemonin, Protoanemonin

Status

anwesend

Literatur

  • Die Unkräuter in meinem Garten S.171, Wolf-Dieter Storl (2018)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.142, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Pflanzenwurzeln S.96, M.Sobotik, R.K.Eberwein, G.Bodner, R.Stangl, W.Loiskandl (2020)
  • The Book of Weeds S.175, Ken Thompson (2009)
  • Wildkräuter sehen und erkennen S.147, Roger Phillips (1990)

Geschichte und Geschichten

Eigentlich ist der kriechende Hahnenfuß ja ein böses Unkraut, das sich mit seinen zähen Wurzeln zwischen andere Pflanzen setzt und nur schwer wieder zu entfernen ist. Im Rasen verdrängt er leicht die gewünschten Gräser, das kurze Abmähen stört ihn nicht im Geringsten, im Gegenteil, hier werden ihn keine höher wachsenden Pflanzen bedrängen. Wenn sich im späten Frühjahr allerdings die einfachen leuchtend gelben Schalenblüten öffnen und mit der Sonne um die Wette strahlen, kann ich der Pflanze nicht wirklich böse sein. Die Blütenblätter glänzen wie lackiert, im Rasen direkt über der Grasnarbe, im Beet in etwa fünfundzwanzig Zentimeter Höhe. Die typischen Hahnenfußfruchtstände bestehen aus vielen kleinen Nüsschen, die zu einer Kugel zusammen gefasst sind. Nach der Blüte bildet jede Pflanze Ausläufer, ähnlich wie Erdbeeren, und an der Spitze dieser Triebe bewurzelt sich ein Jungpflänzchen. Sobald das eingewachsen ist lässt es seinerseits weitere Ausläufer in die Welt hinaus ziehen. Das ist der Zeitpunkt, sich Gedanken zu machen, bis wohin der Hahnenfuß wandern darf und wo Schluss ist.