Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi)

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Weitere Namen

Kuckuckslichtnelke, Wuchs (14.5.)
Kuckuckslichtnelke, Blüte (26.5.)
Kuckuckslichtnelke, Blüte (14.5.)
Kuckuckslichtnelke, Samenkapseln (11.6.)
Kuckuckslichtnelke, Samen

Botanischer Name

»Lychnis« von gr. lychnos - Leuchte, Lampe, »flos« lat. Blume, Blüte, »cuculi« lat. cuculos - Kuckuck, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Ragged Robin

Familie

Nelkengwächse, Caryophyllaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

zwei- bis mehrjährig, horstiger Wuchs, schmal lanzettliche Blätter, kaum 15cm hoch, Blätter am Blütenstand kreuzgegenständig, bis 30cm hoch, bei freiem Stand kann die Pflanze recht umfangreich werden, fällt dann aber während der Blüte etwas auseinander

Standort

sonnig, feuchte Wiesen und Uferbereiche, mäßig nahrhafter Boden

Blütezeit

Mai, Juni, Juli, August

Blüte

Stieltellerblüte an trugdoldigem Blütenstand, 1 Hauptblüte am Ende des Stängels, weitere Blütenstängel entspringen gegenständig aus den Achseln kleiner Tragblätter, Kelch verwachsen mit 10 längs verlaufenden Linien, in 5 Zipfeln endend, 5 Kronblätter meist in vier Enden sehr fein zerfasert, rosa, selten weiß, 10 Staubgefäße an dünnen Stielchen, 5 zwischen den Kronblättern, 5 darauf aufliegend, Samenanlage im Kelch verborgen, fünfstrahlige Narbe, je intensiver das Sonnenlicht, umso kräftiger ist die Blüte gefärbt, im Schatten ist das Rosa eher blass, in der Vase halten sich die Blüten zwar gut, bleichen aber nach wenigen Tagen aus

Fruchtreife

Juli, August, September

Frucht

bei Reife offene, im Kelch verbleibende Kapsel, kugelige graue Samen, rundum mit winzigen Stacheln besetzt

Vermehrung

durch Aussaat, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln, Bienen und Tagfalter, Futterpflanze für die Larven der Schaumzikade

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Blüten als Dekoration für Salate oder Kuchen

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Saponine

Status

anwesend, Saatgut vorhanden

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.257, Bobby J.Ward (1999)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.351, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Wildblumen im Hausgarten S.40, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.71, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Die Kuckuckslichtnelke bevorzugt feuchte, nicht zu nährstoffreiche Wiesen. Obwohl sie sehr zart wirkt, kann sie sich gut durchsetzen, ist mit ihren grasartigen Blättern aber außerhalb der Blütezeit kaum zu sehen. Auch die einzelnen Blüten fallen von Weitem kaum auf, größere Bestände legen aber im Frühjahr einen rosa Schleier über die Wiesen. Die Blüte fällt häufig mit der Rückkehr des Kuckucks aus seinen Überwinterungsgebieten zusammen. Zur gleichen Zeit ist eine kleine Zikade unterwegs um an den Stängeln der Nelke ihre Eier abzulegen. Diese umgibt sie mit einem schützenden Schaum, der in früherer Zeit als Kuckucksspeichel gedeutet wurde und der Pflanze zu ihrem Namen verhalf.