Mexikanische Zwerg-Gurke (Melothria scabra)
Weitere Namen
Mexikanische Mini-Gurke, Zwerg-Melone
Botanischer Name
»Melothria« Name für eine Gattung der Curcubitaceae, die der Gattung Bryonia nahesteht (Melothron - Vitis alba - Weiße Zaunrübe), »scabra« lat. scaber - rau, Erstbeschreibung 1866 durch Charles Victor Naudin (1815-1899, französischer Biologe und Botaniker)
Englischer Name
Cucamelon, Mexican sour Gherkin, Mouse Melon
Familie
Kürbisgewächse, Curcubitaceae
Verbreitung
Mexiko, Zentralamerika, in Asien eingebürgert und als Unkraut gefürchtet
Wuchs
in ihrer Heimat ausdauernd, hier einjährig, rankende Kletterpflanze, Jungpflanzen reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen, stellen das Wachstum fast ganz ein, am Besten im Haus stehen lassen bis die Nachttemperaturen nicht mehr unter 10°C sinken, während des Sommers bis zu 2m lange Triebe bildend, die sich überall festhalten, Blätter ähneln in der Form dem Efeu, sind aber weicher, leicht behaart und heller grün, die Wurzeln bilden knollenartige, weiße Verdickungen
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, entweder ausgepflanzt oder im Kübel, Rankhilfe erforderlich
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Blüte
kaum 5mm durchmessende gelbe fünfzählige Blüte, weibliche Blüte mit dahinter sichtbarem Fruchtansatz, männliche häufig zu mehreren beieinander
Fruchtreife
Juli, August, September, (Oktober)
Frucht
eiförmige, maximal 3cm lange glattschalige Frucht mit weiß-grüner Maserung
Vermehrung
durch Aussaat im Frühjahr, am Besten im Haus am hellen Fenster, Keimdauer 3-4 Tage, ab Mitte Mai auspflanzen oder auch direkt aussäen, theoretisch können die Pflanzen nach einem Rückschnitt im Haus überwintert werden
Frosthärte
nicht frosthart, die Wurzel übersteht kurzfristig bis zu -5°C, Samen aus abgefallenen Früchten, die im Herbst unter die Erde gelangt sind, überstehen milde Winter, keimen aber erst spät im Jahr aus
Tierische Besucher
Bestäubung durch Hummeln und Bienen
Pflege
wenn die Pflanzen das Jugendstadium überwunden haben ist kaum noch Pflege nötig, für ausreichend Feuchtigkeit muss gesorgt und eventuell nachgedüngt werden, die Früchte sollten geerntet werden, sobald sie die richtige Größe erreicht haben, sonst werden sie weich und fallen ab
Verwendbare Teile
die Früchte, direkt von der Pflanze geknabbert, im Salat oder eingelegt, der Geschmack ähnelt dem von Gurke mit etwas Säure
Inhaltsstoffe
Vitamin C,
Status
im Sommer anwesend, Saatgut vorhanden
Literatur
- Arche Noah Kochbuch S.136, Beate Koller, Johann Reisinger, Stefan Liewehr (2011)
- Homegrown Revolution S.101, James Wong (2012)
- kraut&rüben 5/2020 S.53
Geschichte und Geschichten
Was für ein fröhliches Gewächs! Nach dem etwas zögerlichen Start in der Keimphase und einer leicht verärgerten Reaktion auf das Auspflanzen am endgültigen Standort macht sich die kleine Zwerggurke so schnell auf den Weg nach oben, dass es mich jedes Mal wieder verblüfft. Sie braucht Wärme, Nährstoffe und genügend Feuchtigkeit, dann bildet sie eine Ranke nach der anderen und bald auch erste Blüten. Die weiblichen stehen meist einzeln und sind am unterständigen Fruchtknoten (der schon deutlich sichtbaren späteren Frucht) erkennbar. Die männlichen Blüten bilden kleine Büschel. Bei beiden ist genaues Hinsehen erforderlich, denn sie durchmessen gerade mal fünf Millimeter. Auch die Ernte der Früchte erfordert ein gutes Auge, da sie häufig hinter den Blättern verschwinden und kaum zu sehen sind. Von Juli bis zum ersten Frost reifen die Gürkchen. Anfangs werden sie einfach von der Pflanze weg genascht, später landen sie auch im Salat (Gurkensalat aus ganzen Gurken!), oder werden eingelegt. Das Beste an den Früchten ist das Knacken beim Draufbeißen.