Mittlerer Wegerich (Plantago media)

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Weitere Namen

Mittlerer Wegerich, Austrieb (13.4.)
Mittlerer Wegerich, Blüte (20.4.)

Weidewegerich

Botanischer Name

»Plantago« von planta - Fußsohle (wegen der flachen Blattform, aber auch weil die Pflanze auf Wegen wächst und entsprechend häufig getreten wird),»media« von lat. medius - der mittlere, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Hoary Plantain

Familie

Wegerichgewächse, Plantaginaceae

Verbreitung

Europa, Mittelasien, in höhenlagen bis 2000m, in Deutschland im Süden häufiger, im Norden zerstreut vorkommend

Wuchs

ausdauernde Rosette, Blätter breit oval, am Ende zugespitzt, Hauptblattnerven parallel verlaufend mit dünnen Querverbindungen, zart behaart, Blütenstand bis 50cm hoch, in offenem Gelände liegen die Blattrosetten flach auf dem Boden auf, in Wiesen stehen sie eher aufrecht

Standort

sonnig bis halbschattig, eher magerer, trockener, kalkhaltiger Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, August, September

Blüte

walzenartige Ähre auf blattlosem Stiel, kleine grünliche Einzelblüten mit lila Staubblättern, die Blüten produzieren keinen Nektar, aber reichlich Pollen, die Narben der Blüten sind unterschiedlich lang, die kurznarbigen sollen eher von Insekten, die langnarbigen eher vom Wind bestäubt werden

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

kleine Kapseln eng gepackt an walzenförmigem Fruchtstand, Stängel verlängert sich während der Reife

Vermehrung

durch Selbstaussaat, vegetative Vermehrung durch Wurzelsprosse

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Gäste

die Bestäubung erfolgt teilweise durch den Wind, aber auch durch Honigbienen, Schwebfliegen und Käfer

Pflege

eventuell Samenstände abschneiden

Verwendbare Teile

Junge Blätter im Salat

Inhaltsstoffe

Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure, Bitterstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Blattrosetten S.23, Raimund Fischer (1997)
  • Die Blüte S.132, Dieter Heß (1990)
  • Die Unkräuter in meinem Garten S.227, Wolf-Dieter Storl (2018)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.292, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.95, Wolf-Dieter Storl (1996)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.203, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Kräuterzauber S.92, Dido Nitz (2012)
  • New Kreüterbuch Cap.XI, Leonhart Fuchs (1543)
  • Wildblumen im Hausgarten S.178, John Stevens (1987)

Geschichte und Geschichten

Der Mittlere Wegerich steht wie der Name nahelegt, vom Aussehen her zwischen dem Spitzwegerich und dem Breitwegerich. Seine Blätter sind rundlich oval mit einer angedeuteten Spitze, fast glattrandig, die Hauptblattnerven verlaufen parallel und der kurze Stiel ist kaum sichtbar. Noch enger als die anderen Wegerich-Arten schmiegt sich der Mittlere Wegerich an den Boden an, so dass die Rosette fast wie ein Stern aussieht, sie bleibt aber kleiner als die beiden Verwandten. Die Blätter sind so angeordnet, dass jedes einzelne die optimale Menge Sonnenlicht einfangen kann. Bis in Höhen von 2000m wächst der Mittlere Wegerich auf kalkhaltigen, eher trockenen Böden. Auf sich während der Blüte verlängernden Stängeln wächst ein ährenartiger gedrungener Blütenstand von grünlicher Farbe, dessen Besonderheit die zart lila farbenen Staubgefäße sind. Schon von weitem ist die Farbe sichtbar, aus der Nähe betrachtet zeigt sich der filigrane Aufbau der Blüte. Die produziert keinen Nektar, trotzdem werden die Blüten von verschiedenen Insekten besucht, da sie reichlich Pollen zu Verfügung stellen. Während die Samen reifen verlängert sich der Stängel weiter, kann durchaus 80 cm Länge erreichen. Dadurch wird er instabil, legt sich auf die umliegende Vegetation. Selbst wenn die Samen nicht weiter weg transportiert werden, kann sich die Pflanze mit jeder Generation fast einen Meter weiter ausbreiten.