Nachtjasmin (Cestrum nocturnum)

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Weitere Namen

Nachtjasmin, Wuchs und Blüte (7.9.)
Nachtjasmin, Blüte (2.10.)
Nachtjasmin, Frucht (23.12.)
Nachtjasmin, Samen

Botanischer Name

»Cestrum« eventuell von gr. kestron - spitzes Eisen, Pfrim wegen des Zahns in der Mitte der Staubblätter, »nocturnum« lat. nocturnus - nächtlich, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Lady of the Night, Night Jessamine

Familie

Nachtschattengewächse, Solanaceae

Verbreitung

Mittelamerika, Mexiko bis Venezuela, Antillen, bis in Höhen von etwa 1500m, im mittleren Afrika, in Asien und Australien örtlich eingebürgert, teilweise invasiv

Wuchs

bis etwa 5m hoher Strauch, sparrig verzweigt, lanzettliche,recht große, glatte Blätter

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafte Erde, Kübelpflanze

Blütezeit

(Juni),Juli, August, September

Blüte

aus den Blattachseln wachsende dichte Blütenbüschel, Einzelblüten grünlich oder gelblich weiß, fünf zu einer schmalen Röhre verwachsene Kronblätter mit kurzen zugespitzten Zipfeln, sehr intensiv duftend

Fruchtreife

Dezember, Januar

Frucht

kleine weiße glatte Kugel mit wenigen Samen

Vermehrung

durch Aussaat oder Stecklinge

Frosthärte

nicht frosthart, Kübelpflanze, kann kalt und dunkel überwintert werden, verliert dann das Laub, oder mäßig warm und hell (Wintergarten)

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Nachtfalter

Pflege

eventuell Rückschnitt im Frühjahr, der kann auch kräftig ausfallen, regelmäßig umtopfen, sonst verfilzen die Wurzeln und können keine Nährstoffe mehr aufnehmen, wenn kein größerer Topf mehr möglich ist, können aus dem Wurzelballen Keile ausgeschnitten werden, so das wieder mehr Erde dazwischen passt, die Pflanze braucht besonders im Sommer viel Wasser, sollte nicht in der prallen Sonne stehen

Verwendbare Teile

Duftpflanze, alle Pflanzenteile (besonders die Samen) sind giftig

Inhaltsstoffe

Alkaloide (unter anderem Parquin), Nocturnosid A (ein steroides Saponin), Cholecalciferol (eine wasserlösliche bioaktive Vitamin D Variante)

Status

anwesend

Literatur

  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)

Geschichte und Geschichten

Der Nachtjasmin ist nicht mit seinen Namensvettern verwandt. Gemeinsam ist den Pflanzen der intensive Blütenduft. Beim Nachtjasmin entfaltet er sich - wie der Name schon andeutet - am Abend und in der Nacht. Die unauffälligen grünlich weißen Blüten stehen zu mehreren in rispenartigen Blütenständen, die den Blattachseln entspringen, zusammen. Da sie sehr klein sind und unter dem Blattwerk fast verschwinden wird der Duft der Pflanze häufig eher wahrgenommen als die Blüte selbst. Schon wenige Blüten duften intensiv genug, um einen Wintergarten zu parfümieren, der Strauch in voller Blüte ist wohl nur im Freiland zu ertragen. Da trägt jeder warme Sommerhauch die süßen Aromen weit in die Umgebung. Beheimatet ist der Nachtjasmin in Mittelamerika, wo er als Waldbewohner nur selten in offenem Gelände zu finden ist. Wegen seines intensiven Duftes wird er häufig als Zierpflanze angepflanzt, was dazu geführt hat, dass er in manchen subtropischen Gebieten als invasive Spezies eingeordnet wird.

Die Pflanze enthält verschiedene Stoffe, die als mögliche Medikamente wissenschaftlich untersucht werden. Das Cholecalciferol ist eine Vitamin D-Variante, die schon bei einem Gramm Pflanzenmasse den Tagesbedarf eines Erwachsenen um das Zehnfache übertrifft, also leicht zu Überdosierungen und Vergiftungen führen kann. In geringer Menge an Weidevieh oder Hühner verfüttert steigert Nachtjasmin die Milchproduktion, bzw. die Legeleistung.