Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus)

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Weitere Namen

Pfingstnelke, Austrieb (18.4.)
Pfingstnelke, Blüte (12.5.)

Grenobler Nelke, Felsennägle

Botanischer Name

»Dianthus« von gr. dios anthos - Blume des Zeus, »gratianopolis« aus Gratianopolis (dem jetzigen Grenoble), Erstbeschreibung durch Dominique Villars (1745-1814) französischer Botaniker

Englischer Name

Cheddar Pink

Familie

Nelkengewächse, Cariophyllaceae

Verbreitung

Mittelgebirge Mittel- und Westeuropas, bis 2200m Höhe

Wuchs

kissenartig ausgebreitet graugrüne nadelartige weiche Blätter mit wachsartigem Überzug, gerne hängend, bis 10cm hoch, Blütenstand etwa 20cm hoch, das nur schwach ausgeprägte Wurzelsystem ermöglicht der Pflanze ein Wachstum auf sehr flachgründigen Böden

Standort

sonnige steinige Hanglagen, mäßig nährstoffreicher kalkhaltiger Boden

Blütezeit

Mai,(Juni)

Blüte

einfache bis halb gefüllte fünfzählige zart rosa Blüte mit leichter Musterung, intensiv duftend

Fruchtreife

Juli

Frucht

durch Wind verbreitete Diasporen

Vermehrung

durch Stecklinge

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch Schmetterlinge und Hummeln, Blatt dient den Raupen von Eulenfaltern als Nahrung

Pflege

nach der Blüte unansehnliche Stängel herunter schneiden

Verwendbare Teile

Duftpflanze, Blüten sind essbar, wurden im Mittelalter zum Aromatisieren von Wein benutzt, lassen sich als Dekoration oder zur Herstellung von Sirup und Blütenzucker verwenden

Inhaltsstoffe

Eugenol, Saponine

Status

anwesend

Literatur

  • Wildpflanzen für jeden Garten S.86, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Nelken sind für ihren Duft bekannt. Schon eine einzelne Blüte geht verschwenderisch mit ihren ätherischen Ölen um, erst recht aber ein ganzer Teppich von rosa farbenen Pfingstnelkenblüten. Die schmalen graugrünen Blätter, deren Farbe schon erkennen lässt, dass sie mit hoher Sonneneinstrahlung und relativ wenig Wasser zurecht kommen, bilden im Laufe der Jahre dichte Polster, die auch gerne von Mauern herabhängen und Sommers wie Winters ordentlich aussehen, obwohl sie keine Pflege brauchen. Von Mitte Mai bis in den Juni öffnen sich die schmalen Knospen und der Duft der Stielteller-Blüten verbreitet sich - besonders abends - durch den ganzen Garten. Ein Sitzplatz in der Nähe ist unumgänglich. Bei herabhängenden Exemplaren lassen sich, wenn sie zu lang werden leicht Stecklinge machen, indem ein Büschel der Triebe abgeschnitten und in einen mit Erde gefüllten Blumentopf gesteckt wird. Der sollte an einem halbschattigen Ort stehen und nicht austrocknen. Nach einigen Wochen fangen die Jungpflanzen an zu wachsen.