Purpur-Sauerklee (Oxalis purpurea)

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Weitere Namen

Purpur-Sauerklee, Wuchs und Blüte (3.10.)
Purpur-Sauerklee, Blüte (14,9,)

Südafrikanischer Herbst-Sauerklee

Botanischer Name

»Oxalis« von gr. oxys - sauer und gr. halis - Salz, »purpurea« lat. purpureus - purpurfarben, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Purple Woodsorrel, Large Flower Purple Woodsorrel, Grand Duchess Sorrel

Familie

Sauerkleegewächse, Oxalidaceae

Verbreitung

ursprünglich Südafrika, mittlerweile in vielen frostfreien Gegenden (Amerika, Australien, Madeira) eingebürgert

Wuchs

ausdauernd, schmale kleine Zwiebel mit langer Ruhephase (6-10 Monate), erstaunlich kräftiger Austrieb, flach aufliegend, sternförmig um die Zwiebel herum, so dass jedes Blatt die größtmögliche Lichtmenge abbekommt, dreigeteiltes, am Rand bewimpertes Blatt auf kurzem Stängel, die dicht beieinander stehenden Rosetten bilden einen dichten kaum 5cm hohen Blätter-Rasen, Blüten stehen dicht über dem Laub

Standort

hell, am besten vollsonnig (dann ist Blütenfarbe besonders intensiv), eher magerer sandiger Boden, während der Ruhephase trocken halten, während der Wachstumsphase gleichmäßig feucht, aber nicht nass, am Naturstandort bevorzugt an sandigen Küsten

Blütezeit

6 Wochen nach dem Austrieb

Blüte

einzelne etwa 2cm durchmessende fünfzählige Blüte auf kurzem Stängel, kurze, spitz zulaufende Kelchblätter Kronblätter kräftig pink bis magenta (je nach Herkunft auch lila, blass rosa, gelblich oder weiß), Schlund gelb, die Form erinnert an eine Windmühle, die Blüten schließen sich abends, bleiben bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen auch tagsüber geschlossen

Fruchtreife

Frucht

schmale Hülse mit leicht klebrigen Samen (bisher keine Samenbildung an meinen Pflanzen)

Vermehrung

durch Tochterzwiebeln, Aussaat

Frosthärte

nicht frosthart, die Zwiebeln bleiben am besten in ihrem Topf und werden trocken und kühl überwintert

Tierische Besucher

gelegentlich sind Bienen an den Blüten zu sehen, eine Bestäubung hat bisher nicht stattgefunden

Pflege

da die Zwiebeln eine ausgeprägte Ruhephase einlegen, kann ihr jahreszeitlicher Austrieb beeinflusst werden, etwa 2 Monate vor dem gewünschten Blühen sollten die trockenen Zwiebeln zunächst vorsichtig gewässert werden, wenn die ersten Blätter erscheinen, gleichmäßig feucht halten, unbeeinflusst treiben die Zwiebeln im September aus

Verwendbare Teile

Blätter in kleinen Mengen als säuerliche Salatbeigabe, Blüten als Dekoration

Inhaltsstoffe

Oxalsäure, Kleesalze

Status

anwesend

Literatur

  • Die Farn- und Blütenpflanzen Madeiras S.367, Thomas Muer, Herbert Sauerbier, Francisco Cabrera Calixto (2020)
  • Was hier alles wächst S.106, Susanne Lipps (2017)

Geschichte und Geschichten

Der Purpur-Sauerklee ist trotz seiner geringen Wuchshöhe eine auffällige Erscheinung. Die relativ großen, intensiv pinkfarbenen Blüten leuchten über den kräftig grünen Kleeblättern, sobald die Sonne scheint und die Temperatur angenehme Werte erreicht. In Südafrika ist das sicherlich häufiger der Fall als in unseren nördlichen Breiten, trotzdem wurde die Pflanze schon bald nach ihrer Entdeckung in Kultur genommen und fast weltweit verbreitet. In Gegenden ohne frostige Kälteperioden entkamen die kleinen, kaum von Erdkrümeln unterscheidbaren Zwiebeln bald aus den Gärten und machten sich auf, ihre neue Heimat zu erkunden. So findet sich der Purpur-Sauerklee nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch in Amerika und Australien. Obwohl viele Oxalis-Arten feuchtere, halbschattige Stellen bevorzugen, gedeiht der Purpur-Sauerklee auch auf trockenem sonnigem Boden, bevorzugt küstennahe, sandige Sandorte. Die Pflanzen sind nicht frosthart, in meinem Garten wachsen sie in Töpfen, so dass ich sie bei Frostgefahr schnell ins Haus holen kann. Die Zwiebeln brauchen eine recht lange Ruhephase, in der von der Pflanze nichts zu sehen ist. Während dieser Zeit kann sie kühl und frostfrei auch in einem dunklen Raum stehen. Bis zu neun Monate halten die kleinen Zwiebeln trocken durch. Die Blütezeit lässt sich beeinflussen, indem die Zwiebeln etwa zwei Monate vor der Blüte aus ihrer Ruhe geweckt werden. Zunächst wird nur sparsam gegossen, bis die ersten Blätter erscheinen, ab da sollte die Erde leicht feucht, aber nicht nass gehalten werden. Viel Nahrung brauchen die kleinen Kleebüschel nicht, sollen sie aber doch einmal umgetopft werden, muss das vorsichtig geschehen, denn die Zwiebeln sind sehr klein und in der braunen Erde kaum zu sehen.

In Australien, besonders im Südwesten, gilt der Purpur-Sauerklee als invasiver Neophyt und wird bekämpft. Es heißt, dass weder in Australien, noch in Amerika eine Samenbildung bekannt ist. Möglicherweise ist der entsprechende Bestäuber nur in der ursprünglichen Heimat vorhanden.