Reisfärbepflanze (Peristrophe speciosa/Justicia speciosa)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Reisfärbepflanze, Blatt (6.9.)
Reisfärbepflanze, Blüte (17.10.)

Botanischer Name

»Peristrophe« gr. Umkehrung, Umdrehung (bezogen auf die verdrehten Kronblätter), »Speciosa« lat. speciosus - ansehnlich, wohlgestaltet, schön, Erstbeschreibung 1832 durch Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck (1776-1858) deutscher Botaniker

Englischer Name

Purple Rice Plant

Familie

Akanthusgewächse, Acanthaceae

Verbreitung

Bhutan, Nepal, Vietnam, Hawaii

Wuchs

ausdauernd, buschig hängend, Blätter dunkelgrün mit silbriger Zeichnung, Blüten endständig

Standort

halbschattig, nahrhafter Boden, Zimmerpflanze

Blütezeit

Oktober, November, Dezember, (Januar)

Blüte

Blüten am Ende der Triebe, Hüllblätter bleiben bestehen, magenta farbene Blüten

Fruchtreife

Frucht

Vermehrung

durch Stecklinge

Frosthärte

nicht frosthart, Zimmerpflanze

Tierische Besucher

die Reisfärbepflanze wird offenbar nicht von Blattläusen, Spinnmilben oder Thripsen befallen, einzig Wollläuse machen ihr gelegentlich zu schaffen

Pflege

Rückschnitt wenn erforderlich (am Besten nach der Blüte)

Verwendbare Teile

Blätter zum Färben von Reis, dazu die Blätter in Wasser aufkochen, abkühlen lassen (am Besten über Nacht), Blätter absieben und das Wasser zum Kochen von Reis, Nudeln oder Kartoffeln (stärkehaltige Lebensmittel) verwenden, traditionell zu festlichen Anlässen in Vietnam

Inhaltsstoffe

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

Geschichte und Geschichten

Eine Pflanze mit der Reis gefärbt wird, das macht neugierig. Sie kommt aus deutlich wärmeren Gegenden, selbst im Sommer steht sie lieber im Haus als draußen. Sie macht in unserer warmen Jahreszeit nicht viel her mit ihrem halb aufrechten, halb sparrig hängenden Wuchs, obwohl die Blätter eine hübsche weißgrüne Zeichnung haben. Erst im Oktober, wenn unser Sommer sich längst verabschiedet hat, hält die Reisfärbepflanze die Zeit für gekommen, um ihre eigenwilligen Blüten zu öffnen. Die Knospen verbergen sich zwischen grünen Hüllblättern, öffnen sich zu magenta farbenen Blüten. Die Farbe entspricht dem, was ein aufgekochter Ansatz des Pflanzengrüns mit kohlehydrathaltigen Lebensmitteln anstellt, wenn diese darin gekocht werden. Ja dunkler der Ansatz, desto kräftiger wird der Reis gefärbt.


Schon Mitte des 19.Jahrhunderts ist die Reisfärbepflanze in Deutschland kultiviert worden, wegen ihrer ungewöhnlichen Blütezeit. Im Sommer wurde sie ins Freiland ausgepflanzt, um einen buschigeren Wuchs zu erzielen. Sie soll das Ein- und Auspflanzen gut überstanden haben.