Rosenmonarde (Monarda fistulosa x tetraploid)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Rosenmonarde, Austrieb (10.4.)
Rosenmonarde, Blüte (13.6.)
Rosenmonarde, Samenstand (6.10.)
Rosenmonarde, Samen

Rosenmelisse

Botanischer Name

»Monarda« nach Nicolas Monardes, spanischer Arzt und Botschafter (1493-1578), »fistulosa« lat. röhrig, fistulosus - voller Löcher (Schwamm)

Englischer Name

Rose scented Bergamot

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Kanada

Wuchs

ausdauernd, horstig, Ausläufer bildendes Rhizom, Triebe straff aufrecht, Blätter kreuzgegenständig, herzförmig bis elliptisch zugespitzt, am Rand leicht wellig schwach gezähnt, Blütenstand bis 40cm hoch, ganze Pflanze intensiv nach Rosen duftend

Standort

sonnig, nahrhafter, leicht saurer Boden, der nicht zu trocken sein darf

Blütezeit

(Juni), Juli, August

Blüte

endständig auf beblättertem, leicht instabilem Stängel, schopfartiger Quirl aus vielen Einzelblüten, teilweise durchwachsend, lang gezogene röhrige Blüten rosa-lila,

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

borstige Kapseln mit wenigen länglichen Samen, Keimfähigkeit sehr gering

Vermehrung

durch Rhizomteilung oder Stecklinge

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart

Tierische Besucher

der Austrieb ist bei Schnecken beliebt, die langen röhrigen Blüten werden von langrüsseligen Hummeln und Schmetterlingen bestäubt

Pflege

abgestorbene Teile im Frühjahr zurückschneiden, die Pflanze ist weniger wüchsig als andere Monarden, daher vor Überwucherung schützen, leichte Anfälligkeit für Mehltau wenn sie zu eng steht

Verwendbare Teile

Blätter und Blüten frisch oder getrocknet als Tee bei Bronchialerkrankungen oder einfach nur, weil er so herrlich nach Rosen schmeckt, Verwendung der Blätter als Gewürz möglich

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Geraniol)

Status

anwesend

Literatur

  • Kräuterspezialitäten S.48, Marie-Luise Kreuter (2006)
  • kraut&rüben 6/2001, 8/2006

Geschichte und Geschichten

Überraschend intensiv ist das klare Rosenaroma dieser eher schwach wüchsigen Monarde. Nicht nur die Blüten, auch die Blätter duften und sie behalten ihren Duft auch nach dem Trocknen über lange Zeit. Drei bis vier Blätter genügen, um eine Tasse Tee zu brühen, die nach Rosen duftet und schmeckt. Die Rosenmonarde braucht ein bisschen mehr Zuwendung als ihre Schwestern, damit sie im Staudenbeet nicht verloren geht. Durchsetzungskraft ist ihre Stärke nicht, sie zieht sich lieber zurück, als dass sie sich mit anderen Pflanzen anlegt. Notfalls ist eine Topfkultur angeraten, um sie im Blick zu behalten. Da sie im Winter einzieht, ist im Beet nicht immer gleich zu erkennen, wo sie wieder auftaucht, mit ihrem dicht unter der Erdoberfläche verlaufenden Rhizom geht sie gern auf Wanderschaft. Den modernen Monarden ist diese Unart ab erzogen worden, aber damit offenbar auch der intensive Duft, der die alten »unordentlichen« Varianten so liebenswert machte.