Südamerikasalbei (Salvia guaranitica)

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Weitere Namen

Südamerikasalbei, Austrieb (22.5.)
Südamerikasalbei, Blüte (12.6.)
Südamerikasalbei, Blüte (24.9.)

Guarani- Salbei

Botanischer Name

»Salvia« von lat. salvus - gesund, »guaranitica« von guara aus einer kubanischen Sprache entlehnt Bedeutung unklar, Erstbeschreibung 1833 durch George Bentham (1800-1884) englischer Botaniker

Englischer Name

Blue Anis Sage, Brazilian Sage

Familie

Lippenblütler, Lamiacee

Verbreitung

Südamerika

Wuchs

ausdauernd, rübenartig verdickte, verdrehte Wurzel, außen fast schwarz, Blätter glänzend, leicht gerunzelt, am Rand gezähnt, kreuzgegenständig am vierkantigen Stängel, Blütenstand bis 1,5m hoch, ganze Pflanze bei Berührung duftend

Standort

sonnig, nahrhafter Boden, Kübelpflanze

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, Oktober

Blüte

rispenartiger einseitwendiger Blütenstand, intensiv blaue Lippenblüten, Kelch bleibt während und nach der Blüte bestehen

Fruchtreife

September, Oktober, setzt hier kaum Samen an

Frucht

kugeliger kleiner Same

Vermehrung

durch Stecklinge, Wurzelteilung

Frosthärte

nicht frosthart, im Herbst ebenerdig abschneiden, Wurzel im Topf frostfrei und dunkel überwintern, alle zwei Wochen ein bisschen gießen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder austreibt

Tierische Besucher

der Nektar befindet sich weit hinten in den Blüten, was besonders Hummeln veranlasst, die Blüte hinten anzubeißen und durch das Loch direkt an die süße Nahrung zu gelangen

Pflege

ausreichend gießen, besonders während der Blüte

Verwendbare Teile

Blätter können für Tee verwendet werden, verlieren beim Brühen allerdings viel Aroma, Blüten als Farbtupfer im Salat

Status

zur Zeit abwesend

Inhaltsstoffe

Flavonoid Cirsiliol (wirkt beruhigend)

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.322, Bobby J. Ward (1999)

Geschichte und Geschichten

Aus den frostfreien Gebieten Amerikas haben viele Salbeiarten ihren Weg zu uns gefunden, die in erster Linie als Zierpflanzen Verwendung finden. Sie bezaubern mit ihren vielfarbigen Blüten aber auch mit ihrem Duft, der meist von den Blättern ausgeht. Der Südamerika-Salbei hat ein kompaktes Wurzelsystem, das an eine verdrehte Rübe erinnert und sich gut überwintern lässt. Die Pflanze braucht dann nur einen kühlen Raum, der dunkel sein darf, da sie ebenerdig abgeschnitten wird und kein Licht braucht, bis sie im Frühjahr wieder austreibt. Mit frischer Erde versehen muss sie ab dem Zeitpunkt natürlich hell stehen und nicht zu warm, um möglichst kompakt zu wachsen. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, kommt der Topf an seinen sonnigen Sommerstandort auf der Terrasse oder im Garten und ab Mitte Juni sollten sich die tiefblauen Blüten zeigen. Die Blätter des Südamerika-Salbei sind kräftig grün, dabei ein bisschen rau und runzelig, aber sehr weich. Sie duften aromatisch, was sich aber leider verliert, wenn sie als Tee aufgebrüht werden. So bleibt es beim Schnuppern und beim Betrachten der herrlich blauen Blüten, die bis zum Frost immer wieder nach treiben. Alle Salbeiarten bieten Bienen und Hummeln Nahrung und sind bei den Insekten entsprechend beliebt. Da nur langrüsselige, kräftige Tiere in die Tiefe der langgestreckten Blüte vordringen können, beißen sie häufig dicht über dem Kelch ein Loch in die Blütenwand, um an den Nektar zu gelangen. Ist dieses Loch erstmal vorhanden, wird es auch von kleineren Bienenarten genutzt.