Tayberry (Rubus fruticosus x Rubus idaeus)

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Weitere Namen

Tayberry, Austrieb (30.5.)
Tayberry, Blüte (27.4.)
Tayberry, Früchte (12.6.)
Tayberry, Samen
Tayberry, Herbstfärbung (23.12.)

Botanischer Name

»Rubus« wohl von der indogermanischen Wurzel reub - reißen, »fruticosus« lat. strauchig, »idaeus« mittellatein. batus idaea - Himbeerstrauch

Englischer Name

Tayberry

Familie

Rosengewächse, Rosaceae

Verbreitung

Züchtung aus Schottland vom River Tay, Kreuzung aus Himbeere und Brombeere

Wuchs

ausdauernd, kräftiges Wurzelwerk mit schwacher Tendenz zur Ausläuferbildung, horstig, mehrere Meter lange stachelige Triebe, die hochgebunden oder eingekürzt werden müssen, Blätter dreigeteilt, tief grün, im Herbst rot verfärbt

Standort

sonnig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Mai, Juni

Blüte

weiße fünfzählige zwittrige Blüte mit vorgewölbtem Blütenboden, Kelchblätter spitz zulaufend, Kronblätter am Ansatz schmal, außen abgerundet, deutlich getrennt, freie Staub- und Fruchtblätter

Fruchtreife

(Mai), Juni

Frucht

rot bis violette Sammelsteinfrucht, nicht von Blütenboden lösend, bis 2,5cm lang, saftig, reich tragend, ungleichmäßig ausreifend

Vermehrung

durch Absenker (jedes Triebende, das den Boden berührt, bewurzelt sich recht schnell) oder Stecklinge

Frosthärte

Laub teilweise abwerfend, frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch verschiedene Bienen- und Hummelarten, an den Früchten sind Vögel wie auch Insekten (Wespen) interessiert

Pflege

bodennaher Rückschnitt der abgeernteten Triebe, hochbinden junger kräftiger Triebe, einkürzen, wenn sie zu lang oder nur schwach gewachsen sind

Verwendbare Teile

Beeren roh oder verarbeitet

Inhaltsstoffe

Anthocyane, Vitamin C

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.371, Helmut Pirc (2015)

Geschichte und Geschichten

Himbeere und Brombeere sind schon häufiger gekreuzt worden, eines der Ergebnisse ist die Taybeere. Benannt ist sie nach dem River Tay in der Nähe von Dundee in Schottland, wo sie von Derek Jennings und David Mason am Scottish Research Institute gezüchtet wurde. 1962 kam sie auf den Markt und setzte sich in Schottland gleich gut durch, da sie sehr kältetolerant ist. Im Wuchs ähnelt sie eher der Brombeere, entwickelt mehrere Meter lange Triebe, die hochgebunden werden sollten, da sie sich bewurzeln, sobald sie den Boden berühren, und den Bestand dann schneller vergrößern, als gewünscht. Die Blüten sind weiß, mit auffällig weit auseinander stehenden Kronblättern, sie erscheinen schon Ende April bis Anfang Mai. Die Früchte reifen früher als Himbeeren und Brombeeren, sind recht groß und lang gestreckt. Ihre Farbe schwankt von dunklem rot bis violett, voll ausgreift sind die Beeren sehr weich, entwickeln dann aber auch erst ihr volles Aroma. Die Ernte ist nicht ganz einfach, da die Triebe sehr eng bestachelt sind. Da Taybeeren viel Saft enthalten lassen sie sich gut zu Marmeladen verarbeiten oder durch ein Sieb gestrichen als fruchtige Soße auf Vanille Eis verwenden. Nach der Ernte können die abgetragenen Ruten ebenerdig abgeschnitten werden, um Platz für die neuen zu schaffen, die dann auch gleich wieder hoch gebunden werden sollten. Im Herbst verfärbt sich ein Teil der Blätter dunkelrot, die meisten bleiben den Winter über an der Pflanze und fallen erst beim Neuaustrieb ab.