Weißgelbes Labkraut (Galium x pomeranicum)
Weitere Namen
Pommersches Labkraut, Honigkraut
Botanischer Name
»Galium« lat. eine Sippe, nicht eindeutig geklärt, »pomeranicum« nach dem vermuteten ersten Auftreten der Hybride in Ost-Vorpommern, Erstbeschreibung durch Anders Jahan Retzius (1742-1821) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Pomerenian Bedstraw
Familie
Rötegewächse, Rubiaceae
Verbreitung
Ostseeküste, Nordrheinwestfalen
Wuchs
ausdauernd, aufsteigend mit in Quirlen angeordneten nadelartigen Blättern (je 6-8 pro Quirl), Blütenrispen erst stehend, dann liegend, natürliche Hybride aus Wiesenlabkraut und echtem Labkraut
Standort
sonnige trockene sandige Wiesen
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
häufig blassgelbe winzige vierzählige Einzelblüten in dichten Rispen, die Blütenfarbe variiert von fast weiß bis gelb
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine borstige Kügelchen
Vermehrung
durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
teilweise grün überwinternd, bei längerem Kahlfrost oberirdisch absterbend
Tierische Besucher
Bestäubung durch kleine Käfer und Fliegen, aber auch Schmetterlinge wie das Taubenschwänzchen, das auch seine Eier auf Labkraut ablegt, unter dem dichten Gewirr der Triebe fühlen sich Schnecken sehr wohl...
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
blühendes Kraut, Tee kann bei depressiven Verstimmungen hilfreich sein, äußerlich bei Geschwüren und schlecht heilenden Wunden
Inhaltsstoffe
Kieselsäure, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Zitronensäure, Glycoside, Aucubin, Flavonoide
Status
anwesend
Literatur
- Pflanzen auf Hiddensee S.143, Irmgard Blindow (2010)
Geschichte und Geschichten
Das weißgelbe Labkraut ist eine natürliche Kreuzung aus weißem und echtem Labkraut, die offenbar immer wieder neu entsteht und mal mehr dem einen, mal dem anderen Elternteil ähnelt. Die Art ist relativ instabil, dauerhafte Vorkommen sind selten. An der Ostseeküste im Bereich Darß, Rügen, Hiddensee finden sich größere Bestände dieses Bastards.
In meinem Garten halten sich die Pflanzen mittlerweile seit einigen Jahren, samen sich in unterschiedlichen Schattierungen aus. Bisher war als Kreuzungspartner nur das Wiesenlabkraut vorhanden, seit diesem Sommer auch das Echte Labkraut. Die Pflanzen scheinen keimfähige Samen auszubilden, erscheinen häufig in der Nähe der Mutterpflanze. Für die Bestäubung ist unter anderem das Taubenschwänzchen zuständig, das wir im Sommer 2019 bei der Arbeit beobachten konnten.