Weißklee (Trifolium repens)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Weißklee, Wuchs (10.6.)
Weißklee, Wuchs und Blüte (10.6.)
Weißklee, Blütenköpfchen (3.6.)

Kriechender Klee

Botanischer Name

»Trifolium« von lat.tri - drei und lat. folium - Blatt, »repens« lat. kriechend

Englischer Name

White Clover

Familie

Schmetterlingsblütler, Fabaceae

Verbreitung

Europa, Nordafrika, Zentral- und südwestliches Asien

Wuchs

ausdauernd, kräftige Pfahlwurzel mit Verzweigungen, aber keine unterirdischen Ausläufer, Spross flach aufliegend, an den Blattknoten bewurzelnd und dadurch größere Flächen besiedelnd, Blatt auf bis zu 20cm langem Stängel, in drei rundliche bis ovale Abschnitte geteilt, mit weißer v-förmiger Zeichnung, die Wurzeln reichern im Boden Stickstoff an, am Naturstandort in Höhenlagen bis 2200m

Standort

Wiesen und Wegränder, im Rasen, normaler Boden, auch verfestigt, da die Pflanzen sehr trittfest sind

Blütezeit

(April), Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, (November)

Blüte

auf 5-30cm langen Stängeln sitzende köpfchenförmige Blütenstände mit 40-80 Einzelblüten, Einzelblüten weiß, kurz gestielt, typische Schmetterlingsblüten

Fruchtreife

Juli, August, September, Oktober

Frucht

abgeflachte Hülse mit 3-4 rundlichen Samen

Vermehrung

am Standort Ausbreitung durch bewurzelte Triebe, Selbstaussaat, Aussaat als Futterpflanze

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Honigbienen, Hummeln, Wildbienen, kleinere Schmetterlinge

Pflege

als trittfeste Rasenpflanze durch mähen kurz halten, während der Blütezeit seltener mähen, Nektarpflanze

Verwendbare Teile

Blätter und Blüten im Salat, in Kräuterquark oder Pesto, Blüten als Dekoration, Blüten und Blätter in der Volksheilkunde als Tee bei Durchfall, Husten und verschiedenen Hauterkrankungen, als Auflage zum Erfrischen müder Augen, die in der Pflanze enthaltenen Phytoöstrogene werden auf eine Wirksamkeit bei hormonabhängigen Krebsarten getestet, Weißklee wird in größerem Maßstab als wertvolle Futterpflanze angebaut

Inhaltsstoffe

Cumarin, Gerbstoffe, Vitamin C, Resveratrol, Isoflavone, Phytoöstrogene

Status

anwesend

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.192, Dave Goulson (2021)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.433, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)

Geschichte und Geschichten

Neben dem Gänseblümchen gehört der Weißklee sicher zu den Lieblingsfeinden aller Liebhaber von englischem Rasen. Die kurz geschorenen Grasflächen bieten dem niedrig wachsenden Klee ideale Bedingungen, bleibt er doch unter der Höhe der Schneidmesser und braucht keine Sorge zu haben, dass ihn irgendjemand überwuchern könnte. Seine Taktik ist ebenso einfach wie erfolgreich. Er senkt eine kräftige Pfahlwurzel in den Boden, die Feuchtigkeit und Nährstoffe auch aus tieferen Schichten herauf transportiert, aber auch Luftstickstoff einlagern kann und lässt dann über der Erde seine Triebe auf Wanderschaft gehen. Unauffällig schieben sie sich durch die umstehende Vegetation und bewurzeln sich an jedem neu entstandenen Blattknoten. So bilden sich bald rundliche Flächen im Gras, die Blätter tragen und keine Grashalme. Vielleicht fallen sie auch jetzt noch nicht weiter auf, sind ja grün. Spätestens im Mai dürfte sich das ändern, denn dann erheben sich die typischen Kleeblüten über der Fläche. Die weißlichen runden Blütenköpfe bestehen aus vierzig bis achtzig Einzelblüten, die nur aus der Nähe sichtbar sind. Sie duften nach Honig und von dessen Ausgangsprodukt, dem Nektar, enthalten sie so viel, dass von einem Hektar Weißklee einhundert Kilo Honig eingetragen werden können. Entsprechend dankbar sind Honigbienen, aber auch Hummeln und Wildbienen, wenn der Klee im Rasen stehen bleiben und blühen darf.