Wiesenlabkraut (Galium mollugo)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Wiesenlabkraut, Austrieb (7.2.)
Wiesenlabkraut, Blüte (27.5.)
Wiesenlabkraut, Samen (15.8.)

Grasstern

Botanischer Name

»Galium« lat. galion - eine Sippe (Bedeutung und Herkunft unklar), »mollugo« abgeleitet von lat. mollis - weich

Englischer Name

Hedge Bedstraw

Familie

Rötegewächse, Rubiaceae

Verbreitung

Mitteleuropa

Wuchs

ausdauernd, aufsteigende bis liegende weiche Pflanze mit dunkelgrünen Quirlen aus 7-9 Blättern an vierkantigen Stängeln, bis 60cm hoch, rispenartiger Blütenstand teils aufrecht, teils liegend, Austrieb häufig schon Ende Februar bis Anfang März

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

Rispe mit winzigen weißen vierzähligen Blüten

Fruchtreife

September

Frucht

kleine borstige Kugeln, Spaltfrucht

Vermehrung

durch Teilung, Selbstaussaat

Frosthärte

meist im Spätwinter absterbend, teilweise aber auch grün bleibend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Fliegen und Käfer, Futterpflanze für viele Schmetterlingsraupen (Taubenschwänzchen, Weinschwärmer, Purpurbär, Labkrautschwärmer, verschiedene Spanner und Eulenfalter)

Pflege

keine Pflege nötig

Verwendbare Teile

junge Triebe als Salatbeigabe, in Pesto oder Kräuterquark, der Geschmack ist leicht süßlich und frisch, mit etwas Schärfe im Abgang, volksmedizinisch wird der Tee bei Blasen- und Nierenleiden eingesetzt

Inhaltsstoffe

Glycoside (Asperulosid), Gerbstoffe, Kieselsäure, Flavonoide, ätherische Öle, in der Wurzel Alizarin, ein roter Farbstoff, der zum Färben von Stoffen verwendet wurde

Status

anwesend. Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.334, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Kräuter, Gefährten am Wegesrand S.49, Ursula Stumpf (2018)
  • Wildblumen im Hausgarten S.178, John Stevens (1987)
  • Wildpflanzen für jeden Garten S.63, Reinhard Witt (1994)

Geschichte und Geschichten

Das Wiesenlabkraut ist eine ausdauernde Pflanze mit einnehmendem Wesen. Der Wurzelbereich ist recht übersichtlich, aber gut verankert, mit den Jahren werden die im Frühjahr erscheinenden Triebe immer umfangreicher. Zunächst wachsen sie aufrecht, können ihr eigenes Gewicht aber nicht lange tragen. Spätestens mit der Blütenbildung legen sich die langen weichen Stängel auf den Boden oder die umgebende Vegetation, wenn sie nicht in einer Wiese vom umstehenden Grün gehalten werden. Die winzigen vierzähligen Blüten stehen in Rispen, die zunächst eng gedrängt wachsen, sich im Verlauf der Blüte aber immer weiter auseinander ziehen und wie Schaum über das Laub gebreitet wirken. Die jungen Triebe des Wiesenlabkrautes haben einen angenehm frischen Geschmack und lassen sich schon zeitig im Jahr als Zutat zu Wildkräutersalaten verwenden. Sie wirken entsäuernd und reinigend. Wie auch andere Labkrautarten enthalten die Triebe und Wurzeln Lab, in Ferment, das Milch gerinnen lässt und schon in der Steinzeit zur Herstellung von Käse genutzt wurde.