Wiesenraute (Thalictrum rochebrunianum)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Wiesenraute, Austrieb (13.4.)
Wiesenraute, Blüte (6.5.)
Wiesenraute, Samenstand (15.7.)
Wiesenraute, Samen

Prächtige Wiesenraute, Hohe Wiesenraute, Garten-Amstelraute

Botanischer Name

»Thalictrum« gr. thaliktron - grünes Kraut, »rochebrunianum« nach Alphonse Tremeau de Rochebrune (1836-1912) französischer Botaniker, Erstbeschreibung durch Adrien René Franchet (1834-1900) und Paul Alexandre Savatier (1824-1886) beide französische Botaniker

Englischer Name

Lavender-Mist Meadow Rue

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

von Nordspanien bis Südschweden, in den Alpen bis in Höhenlagen von 2000m

Wuchs

ausdauernd, horstig, Blätter doppelt gefiedert graugrün hell bereift, Blütenstand bis 1,5m hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, mäßig nahrhafter, eher basischer Boden, der gerne etwas feucht sein darf

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

verzweigter Blütenstand, kleine rosa Blüten, deren Kronblätter relativ schnell vergehen, ausdauernder sind die dicken Büschel Staubfäden, gute Fernwirkung durch die große Zahl der Blüten

Fruchtreife

September

Frucht

hängende Kapseln, die im Wind schaukeln, nur ein Teil der Blüten entwickelt Samen

Vermehrung

durch Teilung älterer Pflanzen, gelegentlich Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart, Austrieb erfriert teilweise bei Spätfrösten

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Wind, aber auch durch kleine Käfer und Fliegen

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

Zierpflanze

Inhaltsstoffe

Alkaloid Thalibrunin, Magnoflorin, Berberin, Jatrorrhizin, Hernandezin

Status

anwesend

Literatur

  • kraut&rüben 9/2018 S.69

Geschichte und Geschichten

Wiesenrauten sind trotz ihres kräftigen Wuchses sehr grazil wirkende Pflanzen. Wenn die ersten Blätter aus der Erde sprießen, ähneln sie sehr denen der Akelei, mit der die weitläufig verwandt sind. Die einzelnen Blätter der Wiesenraute sind nur gut einen Quadratzentimeter groß, da sie aber zu vielen an einem verzweigten Stängel stehen, wirken sie wie ein großes zerteiltes Blatt. Im Wuchs ist sie viel größer als eine Akelei, schafft spielend anderthalb Meter Höhe. Die Stängel sind sehr stabil, lassen sich vom Wind kaum beeindrucken. Oben entwickelt sich ein schirmartiger Blütenstand aus vielen kleinen Einzelblüten. Die sind von Pflanze zu Pflanze leicht unterschiedlich, die hell lila Kronblätter sind bei manchen stärker ausgeprägt, bei anderen kaum zu sehen. Jede Blüte wird aber von einem ganzen Büschel Staubblätter gekrönt, wodurch der ganze Blütenstand über der Pflanze zu schweben scheint, bei leichtem Wind wird sogar ein Tanz daraus. Der Wind spielt später auch gerne mit den an dünnen Fäden hängenden Samenkapseln, die zunächst eine ganze Weile grünlich rosa bleiben, nach dem Abreifen aber bald ausfallen.