Wollziest (Stachys byzantina)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Wollziest, Herbstwuchs (2.10.)
Wollziest, Blüte (12.6.)
Wollziest, Einzelblüte (13.6.)
Wollziest, Samenstand (21.2.)
Wollziest, Samen

Wolliger Ziest, Filzziest, Hasenohr, Eselsohr

Botanischer Name

»Stachys« - Frucht oder Ähre, »byzantina« als umschreibende Ortsangabe, Erstbeschreibung durch Karl Heinrich Emil Koch (1809-1879) deutscher Botaniker

Englischer Name

Lamb's Ear

Familie

Lippenblütler, Lamiaceae

Verbreitung

Kaukasusgebirge, Türkei, Armenien, Iran

Wuchs

ausdauernd, flache Polster bildend, graugrünes, weich behaartes schmal lanzettliches Blatt, Oberfläche gerunzelt, Blütenstand etwa 30cm hoch mit kreuzgegenständigen nach oben kleiner werdenden Laubblättern

Standort

sonnig bis halbschattig, nährstoffarmer sandiger, eher trockener Boden

Blütezeit

Juni, Juli

Blüte

straff aufrechter wolliger Blütenstand, in Quirlen angeordnete lila Lippenblüten, der Blütenstand verlängert sich während der Blüte, die unteren Quirle sind durch einen kleinen Abstand als solche zu erkennen, die oberen sitzen direkt aufeinander

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

kahles braunes Nüsschen

Vermehrung

durch Teilung älterer Pflanzen, Selbstaussaat

Frosthärte

meist grün überwinternd, bei starkem Kahlfrost zurückfrierend

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Schmetterlinge

Pflege

kaum Pflege nötig, eventuell im Frühjahr abgestorbenes Laub entfernen

Verwendbare Teile

Inhaltsstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Bienenweide und Hummelparadies S.177, Dave Goulson (2021)
  • Neophyten S.274, Norbert Griebl (2020)
  • kraut&rüben 9/2007 S.52

Geschichte und Geschichten

Einige Male habe ich versucht, den Wollziest in meinem Garten anzusiedeln, jedes Mal ist er nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden. Bis er plötzlich von alleine auftauchte, sich mitten ins Erdbeerbeet setzte und mir mitteilte, dass dies der Ort sei, an dem er wohnen wolle. Dort wächst er jetzt seit einigen Jahren, breitet sich langsam aus und lässt sich gern seine kuschelig weichen Blätter streicheln. Die weißgraue Behaarung deutet schon auf die Standortvorlieben der Pflanze hin, schützt sie sich mit dem Pelz doch vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. Auch die Blütenstände sind dicht behaart, bis hinauf zu den in übereinander stehenden Quirlen angeordneten Blüten. Die sind nicht besonders auffällig und nur aus der Nähe ist die hübsche helle Maserung auf lila Grund zu sehen.